Sportler sind Opfer der High Society
Seit Jahren beobachte ich die sportlichen Ereignisse in Kitzbühel einerseits und auch das immer entgrenztere Treiben rundherum.
Von einem wahren „Kitzbühel-Rausch“zu sprechen ist bei Gott keine Übertreibung mehr. Jedes Jahr muss gesteigert werden – das Motto lautet: mehr, höher, noch spektakulärer, noch größer . . . Schließlich geht es ja um ganz viel Geld, Image und Mittelpunktstreben. Sämtliche Events in und um Kitzbühel müssen immer mehr „mega“sein. Ein Jahr muss das letzte bei Weitem übertreffen, sonst war es kein gutes Jahr und man tut so, als gäbe es überhaupt keine Grenzen. Dass jede Fahnenstange aber auch ihr Ende hat, das wurde uns bei dieser Abfahrt dramatisch aufgezeigt.
Als ob man in den letzten Jahren nicht schon genug Stürze gesehen hätte. Hier geht es aber nicht „nur“um eine „megageile“Party! Hier geht es um die Gesundheit unserer Sportler!
Schade, dass wir Menschen anscheinend immer das Leid brauchen, um zu lernen. Die letzten Jahre hätten schon intensiv genug aufgezeigt, dass hier längst Grenzen überschritten wurden. Vielleicht hat man den Mut, aus dieser Misere zu lernen und sich insgesamt wieder ein wenig zu mäßigen. Sollen die Promis ausgelassen feiern und sich zeigen – niemand soll sie daran hindern. Schließlich bringen sie ja auch Geld in die Region. Diese Entgrenzung jedoch immer mehr auch auf die Abfahrtspiste auszudehnen, damit wird hoffentlich jetzt Schluss sein. Johann Mayr,