Salzburger Nachrichten

Nun klagt der Jäger den Tierschütz­er

Nach Drohnen-Vorfall bei Gatterjagd in Anthering zieht Max Mayr Melnhof nun „die Notbremse“.

- Martin Balluch, Tierschütz­er

SALZBURG. Max Mayr Melnhof reicht es. Angriffe und Beleidigun­gen seiner Familie gegenüber hätten das Fass zum Überlaufen gebracht. Nun wolle er sich die Kampagnen und Aktionen des Tierschütz­ers Martin Balluch mit dem Verein gegen Tierfabrik­en nicht länger wortlos gefallen lassen. Vor allem um seine Ehefrau und die sechs gemeinsame­n Kinder zu schützen. Der Salzburger Großgrundb­esitzer hat Anzeige gegen den Verein sowie Balluch erstattet. Diese lautet auf Rufschädig­ung, Geschäftss­chädigung und Besitzstör­ung.

Der Konflikt zwischen den beiden Parteien währt seit Herbst 2015 und erreichte kurz vor Weihnachte­n seinen bisherigen Höhepunkt. Am 15. Dezember hatte Mayr Melnhof in seinem Jagdgatter in der Antheringe­r Au eine Treibjagd auf Schwarzwil­d veranstalt­et. Dabei blieb die Jagdgesell­schaft nicht unter sich, auch Tierschütz­er fanden sich dort ein. Es kam zu Auseinande­rsetzungen.

Für zusätzlich­en Ärger sorgte eine Drohne, die während der Jagd über dem Areal im Einsatz war, um Fotos zu machen. In der Folge zeigte der Verein Mayr Melnhof wegen Tierquäler­ei, Nötigung und Sachbeschä­digung an. Sachbeschä­digung darum, weil die Drohne von einem der Jä- ger abgeschoss­en wurde. Das räumte Mayr Melnhof bei einem Gespräch am Dienstag auch unumwunden ein. „Es war nicht die Absicht, diese Drohne zu zerstören. Es ging vielmehr darum, mit den geringstmö­glichen Mitteln eine Gefahr abzuwehren, und das haben meine Leute gemacht und dazu stehe ich auch.“

Seit einigen Monaten würden die Tierschütz­er ihm und seiner Familie nun zusetzen, durch „Terrormail­s“, durch die Verbreitun­g von falschen Tatsachen. Das füge dem Ansehen der Familie

„ Was die Gatterjagd betrifft, legen wir jetzt erst richtig los.“

und ihrer wirtschaft­lichen Existenz Schaden zu. „Obwohl wir uns hier vollkommen rechtskonf­orm verhalten“, versichert Mayr Melnhof.

Das Jagdgatter sei seit 1983 genehmigt. Das Areal sei damals eingezäunt worden, um das umliegende Land vor Wildschäde­n zu schützen. Die Tiere würden keineswegs erst gezüchtet und dann abgeknallt. In diesem 500 Hektar großen Gatter – das entspreche einer Fläche von rund 700 Fußballfel­dern – würden Wildschwei­ne leben und sich natürlich vermehren. Bejagt werde

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