Altstadtcafé wird Raub der Flammen
Kurz nach der Renovierung brannte das Café Central aus. Die Betreiber wollen nicht aufgeben.
Verkohlte Wände, eine schwarze Theke, verbrannte Möbel: Das Café Central in der Salzburger Altstadt wurde Dienstagnacht ein Raub der Flammen. Michaela Weissenbacher, eine der Betreiberinnen des Cafés, wagt sich am Vormittag in die Brandruine. Nur noch ein paar Habseligkeiten kann sie aus den Schubladen in der Küche retten. Sie stapft über den verkohlten Fußboden, der erst vor wenigen Tagen verlegt worden ist. „Wir haben das Geschäft vor eineinhalb Jahren übernommen und erst vor wenigen Tagen saniert“, erklärt sie fassungslos. Die Schadenshöhe kennt sie noch nicht, sie dürfte aber beträchtlich sein. „Wir haben einen Haufen Geld hineingesteckt. Wir sind versichert, aber was mache ich mit den sieben Mitarbeitern?“Eine der sieben Angestellten muss sich mit eigenen Augen überzeugen, dass die Tragödie wahr ist.
Der Brand war kurz nach Mitternacht ausgebrochen, als das Café bereits geschlossen war. Beißender Rauch weckte einen Hausbewohner, der Alarm schlug. „Die Flammen züngelten bereits bei einem Fenster in die Lederergasse hinaus“, erzählt Manfred Höllbacher von der Be- rufsfeuerwehr. Durch dieses Fenster drangen die Feuerwehrleute auch in das Lokal ein. Sie konnten verhindern, dass die Flammen auf andere Altstadthäuser übergriffen. 13 Bewohner des Hauses wurden unverletzt evakuiert. „Der Rauch breitete sich bis ins vierte Obergeschoß aus“, so der Einsatzleiter. Auch einige Stiegenhäuser der angrenzenden Häuser waren verraucht.
Laut Polizeisprecherin Irene Stauffer haben die Ermittler den Brandherd identifiziert: „Das Feuer ging von einem Mistkübel für Tischabfälle im Barbereich aus.“Was die Flammen ausgelöst habe, werde sich möglicherweise nicht klären lassen. Stauffer: „Das Feuer vernichtete die meisten Spuren. Die Möglichkeit, dass ein glosender Zigarettenstummel zum Brand führte, schließen die Ermittler eher aus.“Hinweise auf Brandstiftung oder einen technischen Defekt gebe es nicht.
Wirtin Weissenbacher ist nach der Brandnacht noch ratlos: „Das ist meine Existenz. Wir wissen nicht, wie es weitergeht.“Dass es weitergeht, daran hält sie fest: „Wir sperren wieder auf. Das ist schließlich unser Wohnzimmer.“
Auch in Bergheim rückte die Feuerwehr in der Nacht auf Dienstag aus: In einer Tischlerei schlug die Brandmeldeanlage an. Den Einsatzkräften gelang es, das Feuer im Haus zu löschen. Die Brandursache: Beim Schneiden von Holz kam es zu einem Funkenflug durch ein abgesägtes Metallstück. In der Folge begannen Sägespäne zu glosen.
„ Wir haben das Café erst vor wenigen Tagen saniert.“