Camerata Salzburg sucht neue Impulse
Mit drei umfangreichen Projekten ist die Camerata Salzburg heuer bei der Mozartwoche besonders gefordert. Nach der Aufführung des Oratoriums „Elias“von Felix Mendelssohn-Bartholdy und dem ausufernden Konzert mit dem Pianisten Fazil Say (siehe nebenstehenden Bericht) steht heute, Samstag, noch eine Matinee unter der Leitung des Chefdirigenten Louis Langrée und Musik der „Jahresregenten“Mozart, Mendelssohn und Henri Dutilleux an. Das bezeugt auch die Wandlungsfähigkeit des Orchesters, das als Freelance-Unternehmen nicht immer einen leichten Stand hat.
Umso erfreulicher ist, dass Geschäftsführer Shane Woodborne berichten kann, dass die Camerata wieder in beruhigten Gewässern segelt. Stadt und Land haben dem Orchester außertourlich unter die Arme gegriffen, nun kann auf stabilem Grund weitergearbeitet werden. Das Jahr 2016 sei, sagt Woodborne, „ausgeglichen in Planung und Budget“. Das ist auch für die künstlerische Entwicklung wichtig, für die der Geschäftsführer nach neuen Impulsen sucht.
Mit Ende August geht die fünfjährige Periode des derzeitigen Chefs, Louis Langrée, vertragsge- mäß zu Ende. In der Neuorientierung will die Camerata künftig „offene Künstlerpatenschaften“pflegen, mit Musikerinnen und Musikern zusammenarbeiten, die schon eine enge Beziehung zur Camerata haben (wie etwa der Pianist Fazil Say) oder mit denen neue, spannende Begegnungen zu erwarten sind.
Zu den fixen, in zwei Serien nach wie vor fast ausverkauften Abonnement- und den Festivalverpflichtungen in Salzburg kommen – in schwierigen Zeiten – Tourneen und Sonderprojekte, was 2016 zu insgesamt 73 Konzerten führt. Das Minifestival „Schubert in Badgastein“hat sich als Schlager erwiesen und wird im Herbst fortgesetzt, ein „Abo+Konzert“mit dem Pianisten Herbert Schuch gibt es am 19. Februar. Da zeigt man spezifischen „Cameratageist“und spielt gleichberechtigt Orchester- und Kammermusikwerke.