Graz ist wieder ein „Nächtigungsmillionär“Geschäftsreisende, Kongresstourismus und Kulturinteressierte brachten erneut einen Rekord.
GRAZ. Lange Jahre wurde es vergeblich angestrebt, jetzt wird es langsam zur Selbstverständlichkeit: Graz ist „Nächtigungsmillionär“, wie es Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr formuliert. Mit 1.080.409 Nächtigungen fuhr die steirische Landeshauptstadt 2015 den sechsten Rekord in Folge ein, die Steigerung im Vergleich zum Jahr davor beträgt fünf Prozent.
Für Hardt-Stremayr hat der Erfolg einige Gründe. Er spricht von einer „deutlich verbesserten Auslastung der Kapazitäten im Viersternebereich“und einer „regen Geschäftsreisetätigkeit“in den „nach wie vor starken Wirtschaftsstandort Graz“. Auch sei das Kongress- und Seminarsegment im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gut gelaufen, laut Statistik wurden die 156 Tagungen von 48.000 Teilnehmern besucht. „Das entspricht immerhin einem Zuwachs von zwölf Prozent“, betont der gebürtige Kärntner, der in Graz heimisch geworden ist.
Profitiert hat Graz weiters vom Trend zu Städtereisen, wobei die Mur-Metropole hier insbesondere im Kunst- und Kulturbereich punkten kann: „Im Zeitraum zwischen Juni und Oktober lagen wir jeweils über 100.000 Nächtigungen.“Generell wirke sich die hohe Zahl an Veranstaltungen – etwa auch im Bereich Sport – positiv auf die Buchungsstatistik aus. Kurzer Blick zurück: Als der Tourismusverband der Stadt Graz 1995 seine Tätigkeit aufnahm, lag man noch bei 479.000 Nächtigungen. „Im Zehnjahresvergleich beträgt die Zunahme bei den Nächtigungen immerhin rund 125 Prozent“, sagt der für den Tourismus zuständige Stadtrat Gerhard Rüsch.
Wen es nach Graz zieht? Österreich ist nach wie vor der wichtigste Herkunftsmarkt (44,8 Prozent), danach folgen Deutschland (14,6 Prozent) und Italien (3,5 Prozent). Dahinter rangieren die Schweiz, die USA und Großbritannien. Rückgänge gibt es aus Polen, Ungarn und Russland. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer? 1,79 Tage. Im Schnitt lassen die Touristen pro Tag 177 Euro in Graz, insgesamt bedeutet dies einen „nächtigungsinduzierten Tourismusumsatz“von 192,6 Millionen Euro.