Jedes fünfte Körperpflegeprodukt enthält Hormone
Global 2000 hat neuerlich Körperpflegeartikel untersucht und in jedem fünften Produkt hormonell wirksame Substanzen gefunden. Die Umweltorganisation fordert im Sinn der Vorsorge einen Verzicht auf derartige Stoffe.
119 von 531 Produkte bzw. 22 Prozent enthalten demnach Substanzen, die sich auf der EU-Prioritätenlisten für hormonell wirksame Chemikalien in den obersten beiden Kategorien finden.
Beim ersten Global-2000-Kosmetikcheck vor zwei Jahren lag der Anteil noch bei 35 Prozent. Mittlerweile haben die Anbieter Bipa, Hofer und Spar ihre Eigenmarken auf „hormonfrei“umgestellt. Die größte Hormonbelastung zeigten Rasierwässer, von denen Global 2000 zufolge nach wie vor rund 40 Prozent hormonell wirksame UV-Filter und UV-Absorber aufweisen. Die Belastung von Bodylotions ist von 46 Prozent auf 21 Prozent und die von Zahnpasten von 20 Prozent auf elf Prozent der Produkte zurückgegangen. Die von der Organisation beanstandeten Substanzen greifen in das Hormonsystem ein oder stehen im Verdacht, das zu tun – in welchem Ausmaß, ist nicht bekannt. Als besonders gefährdet gelten Kinder, Jugendliche und Schwangere. „Es handelt sich um eine Fülle von Stoffen, es ist unübersichtlich und die Datenlage ist mangelhaft“, sagte Global2000-Chemiker Helmut Burtscher.