Österreich musste die Notbremse ziehen
Wir haben das Glück, in einer hoch technisierten Welt leben zu dürfen, und können diese Errungenschaften auch bewusst nutzen. Als Virchow im 19. Jahrhundert seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Zellularpathologie veröffentlichte und die „Säftelehre“abgelöst wurde, entstand ein neues Denken in der Medizin. Führte man in der Humoralpathologie das Entstehen von Krankheit auf die Störung der Körpersäfte zurück, behauptet Virchow, dass die Krankheiten auf Störungen der Körperzellen beruhen. Ursprünglich hatten die Menschen nur die Heilmittel aus der Natur und konnten diese in Form von Wasser, Heilkräutern und Ernährung gezielt einsetzen. Der Priester Kneipp – seine Erkrankung leitete ihn dahin – hat diese „Medizin“seiner Zeit erfolgreich benutzt und zusammengefasst. Bewegung und das Annehmen der Rhythmen der Natur wurden in seinen Therapie- und Vorsorgeempfehlungen miteingebunden. Kneipp ist also in seiner Fünfsäulenideologie ein Kompendium unserer TEM (traditionelle europ. Medizin). Durch den Segen der Pharmakologie und deren wertvolle Produkte haben wir einen immens hohen Gesundheitsstandard. Wie Mag. Bruckmoser in seinem Leitartikel („Der richtige Zeitpunkt kann die halbe Heilung sein“) am 26. Jänner interessant beschreibt, „versagt bei chronischen Erkrankungen das Modell eines unmittelbaren Zusammenhanges von Ursache und Wirkung häufig“. Als begeisterter Vertreter der Kneippmedizin, einer hochmodernen Regulationsmedizin, kann ich nur empfehlen, so früh wie möglich ein bewusstes Umgehen mit dem Körper und seinen innewohnenden Heilkräften zu erüben. Ernährung, Bewegung und eine sinnvolle Lebensordnung (z. B. Stressverarbeitung) sind dann die Ingredienzien für Gesundheit und Zufriedenheit. Damit kann der Denkfehler unserer Zeit, wir sind wie Automaten, in welche nach Bedarf ein Medikament oder andere unnötige Präparate eingeworfen werden können und dann funktionieren wir wieder, reduziert werden. Der Mensch gehört behandelt und nicht ein Befund! Somit ist Vorsorge und damit der Erhalt oder Ausbau der Gesundheit eine Arbeit, welche uns Freude machen kann. Es liegt an uns zu leben – und nicht nur zu funktionieren. Es geht „tatsächlich um den ganzen Menschen!“Dr. med. Hans Gasperl, Sehr geehrter Herr Perterer! Nach meiner sehr kritischen Stellungnahme zu einem Ihrer Leitartikel vor einigen Wochen möchte ich Ihnen diesmal für Ihren Leitartikel vom 23./24. Jänner meine Anerkennung aussprechen. Die globale Perspektive ist drinnen und auch die Österreichs bzw. der Österreicherin und des Österreichers. Diesmal argumentieren Sie so differenziert, dass Ihr Text für rechtspopulistisch beeinflusste Personen, die es ja einfach haben wollen, nicht besonders interessant ist. Mir ist voll bewusst, wie verflochten dieses Problem ist. Ich unterrichte Flüchtlinge in Deutsch, bin jede Woche ein Mal vor Ort und weiß gleichzeitig, dass unsere Kräfte derzeit nur eine begrenzte Reichweite haben. Vielleicht müssen wir unsere Kapazitäten erweitern, denn es kann noch schlimmer wer- den: Klimaflüchtlinge könnten noch dazukommen. Eines darf nicht passieren: dass ab dem 37.501. Flüchtling Menschen an der Grenze zugrunde gehen. Deshalb ist eine Obergrenze de facto illusorisch in einem Land, das die Menschenrechte respektiert. Mit unlösbaren Problemen kann jeder machen, was er will, und das ist in meinen Augen gefährlich. Lore Brandl-Berger, Am Samstag, dem 23. Jänner, sind leider beim Abfahrtslauf in Kitzbühel die Fans von Rainhard Fendrichs Song „Es lebe der Sport“voll auf ihre Kosten gekommen. 4. Strophe: „Wenn einer bei der Zwischenzeit sich zwanglos von an Ski befreit, und es ihn in die Landschaft steckt, dass jeder seine Ohrn anlegt, wenn er das überlegen tut, dann wird er nachher interviewt, es lebe der Sport . . .“Trotzdem ist und bleibt die Streif die Formel 1 im WeltSkizirkus. Allen verletzten Rennläufer/-innen wünsche ich eine gute Besserung und baldige Genesung. Hermann Sulzbacher