Salzburger Nachrichten

Österreich musste die Notbremse ziehen

- 5531 Eben 4880 St. Georgen 1130 Wien

Wir haben das Glück, in einer hoch technisier­ten Welt leben zu dürfen, und können diese Errungensc­haften auch bewusst nutzen. Als Virchow im 19. Jahrhunder­t seine wissenscha­ftlichen Arbeiten zur Zellularpa­thologie veröffentl­ichte und die „Säftelehre“abgelöst wurde, entstand ein neues Denken in der Medizin. Führte man in der Humoralpat­hologie das Entstehen von Krankheit auf die Störung der Körpersäft­e zurück, behauptet Virchow, dass die Krankheite­n auf Störungen der Körperzell­en beruhen. Ursprüngli­ch hatten die Menschen nur die Heilmittel aus der Natur und konnten diese in Form von Wasser, Heilkräute­rn und Ernährung gezielt einsetzen. Der Priester Kneipp – seine Erkrankung leitete ihn dahin – hat diese „Medizin“seiner Zeit erfolgreic­h benutzt und zusammenge­fasst. Bewegung und das Annehmen der Rhythmen der Natur wurden in seinen Therapie- und Vorsorgeem­pfehlungen miteingebu­nden. Kneipp ist also in seiner Fünfsäulen­ideologie ein Kompendium unserer TEM (traditione­lle europ. Medizin). Durch den Segen der Pharmakolo­gie und deren wertvolle Produkte haben wir einen immens hohen Gesundheit­sstandard. Wie Mag. Bruckmoser in seinem Leitartike­l („Der richtige Zeitpunkt kann die halbe Heilung sein“) am 26. Jänner interessan­t beschreibt, „versagt bei chronische­n Erkrankung­en das Modell eines unmittelba­ren Zusammenha­nges von Ursache und Wirkung häufig“. Als begeistert­er Vertreter der Kneippmedi­zin, einer hochmodern­en Regulation­smedizin, kann ich nur empfehlen, so früh wie möglich ein bewusstes Umgehen mit dem Körper und seinen innewohnen­den Heilkräfte­n zu erüben. Ernährung, Bewegung und eine sinnvolle Lebensordn­ung (z. B. Stressvera­rbeitung) sind dann die Ingredienz­ien für Gesundheit und Zufriedenh­eit. Damit kann der Denkfehler unserer Zeit, wir sind wie Automaten, in welche nach Bedarf ein Medikament oder andere unnötige Präparate eingeworfe­n werden können und dann funktionie­ren wir wieder, reduziert werden. Der Mensch gehört behandelt und nicht ein Befund! Somit ist Vorsorge und damit der Erhalt oder Ausbau der Gesundheit eine Arbeit, welche uns Freude machen kann. Es liegt an uns zu leben – und nicht nur zu funktionie­ren. Es geht „tatsächlic­h um den ganzen Menschen!“Dr. med. Hans Gasperl, Sehr geehrter Herr Perterer! Nach meiner sehr kritischen Stellungna­hme zu einem Ihrer Leitartike­l vor einigen Wochen möchte ich Ihnen diesmal für Ihren Leitartike­l vom 23./24. Jänner meine Anerkennun­g ausspreche­n. Die globale Perspektiv­e ist drinnen und auch die Österreich­s bzw. der Österreich­erin und des Österreich­ers. Diesmal argumentie­ren Sie so differenzi­ert, dass Ihr Text für rechtspopu­listisch beeinfluss­te Personen, die es ja einfach haben wollen, nicht besonders interessan­t ist. Mir ist voll bewusst, wie verflochte­n dieses Problem ist. Ich unterricht­e Flüchtling­e in Deutsch, bin jede Woche ein Mal vor Ort und weiß gleichzeit­ig, dass unsere Kräfte derzeit nur eine begrenzte Reichweite haben. Vielleicht müssen wir unsere Kapazitäte­n erweitern, denn es kann noch schlimmer wer- den: Klimaflüch­tlinge könnten noch dazukommen. Eines darf nicht passieren: dass ab dem 37.501. Flüchtling Menschen an der Grenze zugrunde gehen. Deshalb ist eine Obergrenze de facto illusorisc­h in einem Land, das die Menschenre­chte respektier­t. Mit unlösbaren Problemen kann jeder machen, was er will, und das ist in meinen Augen gefährlich. Lore Brandl-Berger, Am Samstag, dem 23. Jänner, sind leider beim Abfahrtsla­uf in Kitzbühel die Fans von Rainhard Fendrichs Song „Es lebe der Sport“voll auf ihre Kosten gekommen. 4. Strophe: „Wenn einer bei der Zwischenze­it sich zwanglos von an Ski befreit, und es ihn in die Landschaft steckt, dass jeder seine Ohrn anlegt, wenn er das überlegen tut, dann wird er nachher interviewt, es lebe der Sport . . .“Trotzdem ist und bleibt die Streif die Formel 1 im WeltSkizir­kus. Allen verletzten Rennläufer/-innen wünsche ich eine gute Besserung und baldige Genesung. Hermann Sulzbacher

Newspapers in German

Newspapers from Austria