Salzburger Nachrichten

Nicht einmal ein Sturz stoppte den König von Seefeld

Kombiniere­r Eric Frenzel dominierte in Seefeld und siegte nach sensatione­ller Aufholjagd zum zehnten Mal in Folge.

- SN, APA, dpa

Seefeld ist sein Palast und Eric Frenzel der König. Der Deutsche hat am Wochenende alle drei Bewerbe des „Nordic Combined Triple“für sich entschiede­n. Er hat damit zehn Mal in Folge im Weltcup in Seefeld gewonnen, insgesamt war der Erfolg vom Sonntag sein elfter in der Tiroler Olympiareg­ion. Der deutsche Ausnahmeko­mbinierer hat im Weltcup bislang 28 Siege gefeiert.

Schlagen hätte sich der Unschlagba­re nur selbst können. Und danach sah es am Sonntag beim Schlussbew­erb des Triple aus. Frenzel stürzte beim von Schneefall beeinträch­tigten Bewerb auf der Normalscha­nze. Er ging mit einem Rückstand von 56 Sekunden auf den führenden Japaner Akito Watabe als Zweiter in den abschließe­nden Langlauf. Doch unbeeindru­ckt von seinem Pech machte der Olympiasie­ger am Sonntag mit einer wahren Energielei­stung im 10-Kilometer-Langlauf den Rückstand von 56 Sekunden auf den Japaner Watabe wett und feierte ausgelasse­n den Sieg.

„Da fehlen selbst mir die Worte. Ich wusste, dass es sehr schwer wird, noch nach vorn zu kommen. Umso genialer ist es, dass ich es noch geschafft habe“, sagte Frenzel. Sein Trainer Hermann Weinbuch war ebenfalls überwältig­t: „Eric hat beinahe Unmenschli­ches geleistet“, urteilte er.

Die Österreich­er landeten bei ihrem Heimweltcu­p im Hinterfeld. Weltmeiste­r Bernhard Gruber war am Sonntag als Zehnter der Beste aus dem ÖSV-Lager, direkt gefolgt von Lukas Klapfer und Philipp Orter. Am Samstag war Lukas Klapfer bester Österreich­er gewesen. Der Steirer landete im Endklassem­ent mit einem Rückstand von 1:33,4 Minuten auf Rang sechs.

Bernhard Gruber erklärte seinen Rückstand: „Der Körper machte mir einen Strich durch die Rechnung. Einmal funktionie­rt das Springen, einmal das Laufen, aber der Körper ist scheinbar derzeit meine dritte Disziplin.“Warum der Gasteiner mit extrem schweren Füßen zurückfiel, konnte er nicht erklären: „Vielleicht liegt es an meiner Stoffwechs­elerkranku­ng. Ich habe zu hohes Cholesteri­n.“Besonderes Pech hatte der junge Tiroler David Pommer. Mit einem Rückstand von 1:24 lag er am Samstag nach dem Sprungbewe­rb an 13. Stelle. Doch auf dem Weg zum Langlaufst­art verlor er einen der beiden Zeitnehmun­gstranspon­der. Regelkonfo­rm wurde Pommer schließlic­h aus dem Rennen genommen und disqualifi­ziert. Dieses Missgeschi­ck passierte am Freitag bereits Magnus Riiber (NOR), der sogar als Dritter ins Ziel gelaufen war.

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BILD: SN/APA/BARBARA GINDL Eric Frenzel war im Schneetrei­ben von Seefeld eine Klasse für sich und gewann alle drei Bewerbe des Nordic Triple.

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