Lebensgefährliche Laserstrahlen im Cockpit
Warum Attacken mit Laserpointern nicht nur Piloten und Autofahrern schaden können.
WIEN. Sie sehen aus wie etwas zu groß geratene Kugelschreiber, haben aber das Potenzial einer Waffe: Laserpointer. Ursprünglich dafür gedacht, auf originelle Art den althergebrachten Zeigestab bei Präsentationen zu ersetzen, mutierten die Geräte zu ernsthaften Bedrohungen für Flugzeugpiloten und Autofahrer.
Die Blendkraft des gebündelten Laserstrahls nimmt auch über eine Distanz von mehreren Kilometern kaum ab. Wesentlich verheerender ist die Wirkung aus kurzer Entfernung. Ein zwölfjähriger Kärntner büßte im Dezember 2014, als er sich selbst in die Augen leuchtete, 60 Prozent seiner Sehkraft ein.
Zweifelhafter Beliebtheit erfreuen sich Attacken auf Flugzeuge oder Hubschrauber. Laut Austrocontrol werden jährlich etwa 20 bis 30 Fälle dokumentiert. Erst am vergangenen Wochenende wurde der Pilot eines ÖAMTC-Helikopters in Hohenems Opfer solch eines Unfugs – und das während einer Übung mit Nachtsichtgeräten, die die Helligkeit von Lichtquellen vervielfachen.
Die Anschaffung eines Laserpointers ist denkbar simpel. Im Internet gibt es unzählige Portale, die Geräte mit Reichweiten von einem, zwei, aber auch zehn Kilometern anbieten. Kostenpunkt: 100 Euro und darüber.
Dass Laserpointer auch für die „Blender“gefährlich sind, verdeutlicht ein Fall aus dem Jahr 2014, als in England ein 23-Jähriger den Laserstrahl auf einen Polizeihubschrauber richtete und dieser den Täter mittels Wärmebildkamera ausforschte. Die Folge: Der junge Mann musste ins Gefängnis.
Auch in Österreich stehen auf Laiserpointer-Angriffe, die als vorsätzliche Gemeingefährdung eingestuft werden, Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.