„Salzburg kann sich nur selbst besiegen“
Der bislang letzte Meistertrainer von Red Bull Salzburg, Adi Hütter, weiß, wie groß der Druck für den neuen Coach beim Doublegewinner ist.
Mit Red Bull Salzburg hat Adi Hütter seine Mission in der vergangenen Saison erfüllt. Er gewann mit den Bullen den Titel in der Fußball-Bundesliga, holte den ÖFB-Cup und erreichte in der Europa League das Sechzehntelfinale. Salzburgs ehemaliger Meistermacher, der am Samstag mit seinen Young Boys aus Bern in die Schweizer Meisterschaft startet, verfolgt den Weg der Bullen auch aus der Schweiz. Hütter ist überzeugt, dass der neue Coach in Salzburg, Óscar García, ein Team zur Verfügung hat, das erneut zwei Titel holen kann.
Bevor Hütter das Angebot der Berner im vergangenen Herbst angenommen hat, beobachtete er die Spiele der österreichischen Liga Woche für Woche ganz genau. „Bei den Bullen lief es auch deswegen ein wenig holprig, weil doch ein großer Umbruch stattgefunden hat. Aber Salzburg liegt in der Tabelle dennoch auf Platz eins. Der Kader ist auch nach den vielen verletzungsbedingten Ausfällen stark besetzt“, betonte Hütter. „Nur wenn Naby Keïta nach seiner MalariaErkrankung länger fehlen sollte, könnte man Probleme bekommen. Naby ist der Schlüsselspieler.“
Rapid und die Austria werden schon Siegesserien hinlegen müs- sen, wollen sie die Salzburger ernsthaft gefährden. „Denn leistungsmäßig einbrechen werden die Salzburger sicher nicht. Dazu ist das Team zu gefestigt. Und ein neuer Trainer kann mit seinen neuen Ideen auch neue Kräfte freisetzen. Eigentlich können sich die Bullen nur selbst besiegen“, sagte Hütter. Dann, wenn Unruhe aufkommen sollte. „Letztendlich wird der neue Coach an Ergebnissen und an Offensivfußball mit Siegen gemessen. Der Druck, der auf jedem Trainer in Salzburg lastet, ist schon enorm. Man darf sich eigentlich keine Niederlage leisten“, sagte Hütter.
Dass die Salzburger in den Vorbereitungsspielen auf die am Sonntag mit der Auswärtspartie bei der Admira beginnende Frühjahrssaison nicht restlos überzeugen konnten, hat für Hütter wenig auszusagen. „Entscheidend ist, wie man sich im Ernstfall präsentiert. Ich bin überzeugt, dass Salzburg auch mit einer neuen Art, Fußball zu spielen, Erfolge feiern wird. Es gibt viele Wege, ein Ziel zu erreichen.“
Rapid könne den Salzburgern dann gefährlich werden, wenn die Doppelbelastung mit den internationalen Spielen wegfällt. „Ich weiß aus eigener Erfahrung aus der vergangenen Saison, dass es ganz schwierig ist, auf allen Hochzeiten erfolgreich zu tanzen“, sagte Hütter. Er hat es mit dem Gewinn des Doubles geschafft.
„Man darf sich als Trainer in Salzburg eigentlich keine Niederlage leisten.“