Schwangere sollen Olympia meiden
Trotz Gesundheitsnotstands will Brasilien die Sportspiele austragen.
Brasilien sieht trotz der Ausrufung des weltweiten Gesundheitsnotstands keine Gefahr für die Austragung der Olympischen Spiele. Schwangere sollten aber wegen des ZikaVirus die Spiele im August in Rio de Janeiro meiden. Das Risiko für Besucher und Athleten sei „gleich null“– dies gelte aber nicht für schwangere Frauen, sagte der Stabschef des Präsidialamts, Jaques Wagner. Die Spiele abzusagen, schloss Wagner aus.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist hingegen beunruhigt. „Wir sehen es mit Besorgnis“, sagte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport im DOSB. Die Athleten sollten informiert und vorbereitet werden, „um das Risiko weitestgehend zu minimieren“.
Am Montagabend hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Dies soll den internationalen Kampf gegen den Erreger erleichtern. Brasilien, das am stärksten betroffene Land, begrüßte diesen Schritt.
Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) hält die Be- kämpfung des Erregers mit einem langfristigen Plan für nötig. „Statt allein auf die einzelnen Ausbrüche zu reagieren, muss in ein langfristiges integriertes Programm investiert werden“, sagte der IFRC-Direktor für Nord- und Südamerika, Walter Cotte, in Genf.
Das Klima könnte den Olympischen Spielen zu Hilfe kommen. Da im August in Brasilien Winter sei, könnten die Folgen milder ausfallen, hatte Rios Bürgermeister Eduardo Paes bereits in der vergangenen Woche erklärt. „Im Monat August gibt es keine Verbreitung dieses Moskitos.“
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