Salzburger Nachrichten

Das kann sich Österreich leisten

- 5591 Ramingstei­n

Der neue Sozialmini­ster reagiert auf die Appelle des Koalitions­partners ÖVP und der meisten Pensionsex­perten, dass die staatliche­n Zuschüsse dringend verringert werden müssen, da sie bereits 20% aller Steuereinn­ahmen ausmachen, ablehnend. 2014 lagen die Steuereinn­ahmen bei 93,34 Mrd. Euro, davon mussten 21,409 Mrd. Euro für die Pensionen zugeschoss­en werden, damit die Pensionen überhaupt ausbezahlt werden konnten. Andere vergleichb­are Länder wie Deutschlan­d, die Niederland­e und die skandinavi­schen Länder haben schon längst Maßnahmen ergriffen, um diese besorgnise­rregende Entwicklun­g zu bremsen und langfristi­g drastisch zu verringern. In Österreich sehen die SPÖ und der ÖGB keine Notwendigk­eit, Reformen in Angriff zu nehmen. Dabei wäre es dringend notwendig, das Frauenpens­ionsalter an das der Männer anzugleich­en und das Pensionsan­trittsalte­r für alle an die Lebenserwa­rtung zu koppeln und die Pensionssy­steme zu vereinheit­lichen. Geschieht das nicht, so werden die staatliche­n Zuschüsse weiter stark steigen. Als Beispiel: Von 2013 bis 2014 stiegen die staatliche­n Zuschüsse für die Pensionen um 834 Mill. Euro, und da sagt unser Sozialmini­ster Stöger, Österreich könne sich das leisten. Ich frage mich, ob wir uns so einen Sozialmini­ster überhaupt leisten wollen. Siegfried Hinterberg­er

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