Ein Nationalgericht für Facebook
Der kleinste gemeinsame Nenner von Nationalgerichten ist ihre Weltoffenheit.
Ich bin nicht auf Facebook. War ich noch nie. Nun durfte ich einmal ein bisserl bei einem Freund auf dem Smartphone zusehen, wie sich eine Diskussion auf der SNFacebook-Plattform über eine Geschichte der Serie „Dahoam kochen“entfaltete. Da wurde vornehmlich die Aussage kritisiert, dass unsere Küche ohne kulinarische Einflüsse aus dem Orient wohl fad schmecken würde. Das muss konkretisiert werden: Es ist sogar sicher, dass unsere Küche ohne diese Einflüsse fad schmecken würde. Für Gewürze aus Vorderasien wurden Kriege geführt. Auch das Foto zur Kochgeschichte wurde beanstandet. Jemand meinte, da sei- en zwei Bier und Spaghetti zu sehen. Also eh voll heimische Produkte. Auch das ist falsch. Es waren keine Spaghetti, sondern Couscous, und wären es Spaghetti gewesen, dann hätten wir auch diese den Sarazenen zu verdanken. Sie machten uns mit ihren Nudeln bei ihren Kriegszügen bekannt. Das Bier wiederum kommt aus China, die Wiener Schnitzelpanier aus Mailand, das Beuschel aus Frankreich, nur das Baguette kommt echt aus Paris. Es wurde dort von einem österreichischen Flüchtling erfunden. Sollte Facebook ein Nationalgericht erhalten, dann sollte das also „Forelle Blau à la FB“sein. Weil die Forelle laut Lexikon einen „stumpfen Kopf mit breiter Mundspalte“hat. Und blau wird die Forelle übrigens vom Kochen im eigenen Schleim und der Zugabe von Essig. I like.