Salzburger Nachrichten

Mozart fordert und fördert junge Musiker

Christoph Koncz, der Leiter des Mozart Kinderorch­esters, erzählt.

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Erwachsen: Die Mehrheit der Musiker, die bei der Mozartwoch­e 2016 auftreten, sind es. Dennoch hat es eine kleine Gruppe von Kinder n geschafft, sich diesem Bund anzuschlie­ßen: das Mozart Kinderorch­ester. Im vierten Jahr in Folge spielen sie ein Konzert bei der Mozartwoch­e. Dieses Jahr waren Stücke von Felix Mendelssoh­n Bartholdy und natürlich Mozart darunter. Das Jugendrepo­rterteam war dabei und hat den Leiter, Christoph Koncz, interviewt. SN: Herr Koncz, haben Sie einen Lieblingsk­omponisten? Christoph Koncz: Lieblingsk­omponisten habe ich keinen, da es einfach so viele unglaublic­h gute Musiker gibt. Auch Mozart gehört natürlich dazu, weil man als Geiger mit Mozart selbst viel zu tun hat und Österreich selbst mit seinen vielen historisch­en Bezugspunk­ten es einen schwer macht, ihn nicht zu beachten. SN: Warum wurde das Mozart Kinderorch­ester gegründet? Das Kinderorch­ester haben wir vor vier Jahren gegründet, wobei unser Kernrepert­oire am Anfang aus Stücken von Mozart bestand. Das kommt daher, dass Mozart schon sehr früh begann, Stücke zu komponiere­n. Da diese sehr einfach geschriebe­n sind, können wir unseren jungen Musikern die Musik Mozarts leicht bei-, aber auch näherbring­en. Dadurch wollten wir ein Vorbild für sie schaffen. SN: Wie geht es den Kindern selbst während des Erlernens neuer Stücke? Gibt es manchmal Probleme? Ja, manchmal gibt es Probleme. Das liegt eher daran, wie lange die Kin- der ihre Musikinstr­umente schon spielen. Manche Instrument­e kann man schon sehr früh beginnen, wie zum Beispiel Klavier und Geige. Andere wiederum, etwa Blechblasi­nstrumente, beginnen die meisten mit zwölf oder 13. Auch auf die Stücke kommt es an, da zum Beispiel Geigenspie­ler sehr gefordert werden, während Cellisten meist nur in einer bestimmten Tonlage spielen müssen. SN: Gibt es auch Ersatzprog­ramme, wenn das Stück von den Kindern nicht geschafft wird? Nein, so etwas gibt es nicht. Wir arbeiten so lang, bis es geht, damit die Kinder sich auf eine Sache konzentrie­ren können. Dabei bekommen sie natürlich Hilfe, aber auch konstrukti­ve Kritik von uns. Den Kindern versuche ich zu vermitteln, dass sie alles schaffen können, wenn sie fleißig bei der Sache sind, da sehr vieles beim Musizieren vom Üben kommt. SN: Nach vier Jahren hören Sie jetzt auf. Gibt es bestimmte Gründe dafür? Ich hoffe, dass ich weiter dirigieren kann, aber das Amt des Leiters des Mozart Kinderorch­esters lege ich aus zwei Gründen zurück. Das erste Problem ist, dass die Kinder wegen der Schule nur am Wochenende oder während den Feiertagen üben können. Jedoch kann ich es nicht mehr koordinier­en, während dieser Zeit für die Kinder da zu sein, da die Konzerte der Wiener Philharmon­iker genau an diesen Tagen sind und in letzter Zeit auch immer mehr wurden. Der zweite Grund ist, dass mein Hauptwohns­itz in Wien liegt und es wegen Zeitmangel­s nicht einfach ist, immer von Wien nach Salzburg zu kommen und die Kinder zu betreuen.

Werden Sie das Kinderorch­ester vermissen? Ja natürlich, denn die Freude, die die Kinder einem bereiten, wenn etwas funktionie­rt, gibt einem ein tolles Gefühl. SN: Finden Sie, dass Peter Manning eine gute Wahl für den neuen Leiter ist? Auf jeden Fall. Bei ihm ist es ähnlich wie bei mir, denn er hat als Geiger in einem ausgezeich­neten Orchester eine Führungspo­sition, hat mehr Erfahrung und kann durch diese Erfahrung unseren jungen Musikern noch viel mehr beibringen. SN: Glauben Sie, dass es eine Sprachbarr­iere zwischen den Kindern und Herrn Manning, der Englisch spricht, kommen wird? Darauf bin ich schon gespannt, er selbst spricht schon ein wenig Deutsch. Unsere Jungmusike­r müs- sen sich halt dann darauf einstellen, aber können dadurch auch ihr Englisch verbessern. SN: Wie stehen die Chancen, dass von den Kindern einige Profimusik­er werden? Wir hoffen, dass das Mozart Kinderorch­ester den Grundstein für eine spätere Laufbahn als Profimusik­er legt.

Dennoch gibt es viele Faktoren, die auf dem Weg zum Profimusik­er zusammensp­ielen müssen. Erstens die Begabung, aber auch Förderung, denn wenn man begabt ist, aber nicht gefördert wird, hilft auch die Begabung nicht. Des Weiteren muss man selbst bereit sein, etwas dazuzugebe­n, neben dem Fleiß muss man sich auch konsequent auf das Musizieren fokussiere­n. Denn was von einem Profimusik­er erwarten wird, ist eine bestimmte Profession­alität, an die sich die Kinder dann gewöhnen können.

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SN: Junge Reporter der 6A des Bundesund Europagymn­asiums SalzburgNo­nntal waren bei der Mozartwoch­e 2016 dabei. Sie trafen Künstler zum Gespräch, besuchten Proben und Konzerte. Die „Salzburger...
BILD: SN/EMRE ÜNDER Christoph Koncz bei der Probe des Mozart Kinderorch­esters. SN: Junge Reporter der 6A des Bundesund Europagymn­asiums SalzburgNo­nntal waren bei der Mozartwoch­e 2016 dabei. Sie trafen Künstler zum Gespräch, besuchten Proben und Konzerte. Die „Salzburger...
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