Daten & Fakten Nur einmal musste der Opernball abgesagt werden
Am 9. Februar 1956 hat sich die Wiener Staatsoper zum ersten Mal in der Zweiten Republik in den schönsten Ballsaal der Welt verwandelt. 1962 gibt es richtig Ärger: Das technische Personal und die Direktion streiten derartig, dass der Ball beinahe nicht zustande kommt. Erst auf Intervention des damalige Unterrichtsministers Heinrich Drimmel beruhigen sich die Gemüter wieder.
Im Jahr 1972 überträgt der ORF zum ersten Mal den Ball live. 1978 sehen die Zuseher somit Spaniens König Juan Carlos I. und sei- ne Gattin Sophia als Gäste auf den heimischen TV-Geräten.
1981 organisiert Lotte Tobisch ihren ersten Ball. Sie folgt Christl Schönfeldt (1957 bis 1980) nach. Was 1987 passiert, ist heute kaum vorstellbar: Erstmals formiert sich Protest gegen die Veranstaltung. Rund 500 Personen demonstrieren gegen die Teilnahme des bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Zwei Jahre später eskaliert die Lage vor der Oper: 1200 Demonstranten liefern etwa 2000 Polizisten einen erbitterten Kampf. Die Aktivisten werfen Molotowcocktails, Flaschen, Steine und Farbbeu- tel. Ein Beamter erleidet einen Schädelbruch. Aktivisten nehmen einem Besucher des Balles sogar seinen Mercedes ab und verwenden das Fahrzeug als Rammbock gegen die Straßensperren.
1991 folgt das wohl schwerste Jahr für den Ball, als dieser zum einzigen Mal in der Zweiten Republik abgesagt wird: Grund ist der Golfkrieg.
1992: Baumeister Richard Lugner fasst den folgenschweren Entschluss, einen prominenten Gast auf den Opernball zu bringen.
Im Jahr 2000 übernimmt Elisabeth Gürtler die Ballorganisation. Aufgrund der blau-schwarzen Re- gierung kommt es zu zahlreichen Absagen. 2005 erklärt der damalige Staatsoperndirektor Ioan Holender den Opernball zur „rauchfreien Zone“. Mit 2008 beginnt für neun Jahre die Ära von Desirée TreichlStürgkh als Opernball-Lady. Bis 2010 unter Hausherr Holender, den stets eine leidenschaftliche Hassliebe mit dem Society-Event verband. 2011 folgt der erste Ball unter dem neuen Chef der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer. Nun steht der Abend ganz im Zeichen der Künstler. Erstmals spielt das Wiener Staatsopernorchester/die Wiener Philharmoniker zur Eröffnung.