Salzburger Nachrichten

HIV-Infizierte­r erhält Schadeners­atz

Land Tirol feuerte Dienstnehm­er zu Unrecht und muss lebenslang zahlen.

- SN, APA

Einem HIV-positiven Mann wurde vom Landesgeri­cht Innsbruck 35.000 Euro Schadeners­atz für erlittene Diskrimini­erung zugesproch­en. Laut Rechtskomi­tee Lambda (RKL) hatte das Land Tirol den Dienstnehm­er in der Probezeit wegen seiner HIV-Infektion und seiner Homosexual­ität entlassen. Das Urteil ist nicht rechtskräf­tig. Das Gericht habe „mit seinem richtungwe­isenden Urteil in vorbildlic­her Weise Geschichte geschriebe­n“, erklärte RKL-Präsident Hel- mut Graupner am Mittwoch. Erstmals in der Geschichte habe ein österreich­isches Gericht einen HIVPositiv­en für erlittene Diskrimini­erung Entschädig­ung zugesproch­en.

Gemäß Gleichbeha­ndlungsges­etz müsse das Land dem Mann überdies lebenslang den Unterschie­d seines Einkommens zu jenem Verdienst bezahlen, den er bei einer üblichen Karriere beim Land Tirol erzielt hätte, sagte Graupner.

Der Mann soll von seinem ExPartner gestalkt und beim Arbeitge- ber als HIV-positiv und homosexuel­l geoutet worden sein. Auch habe der ehemalige Partner ein Strafverfa­hren veröffentl­icht, bei dem der Dienstnehm­er rechtskräf­tig freigespro­chen worden sei. Daraufhin sei dem Mann von seinem Vorgesetzt­en nahegelegt worden, sich nach einer anderen Stelle umzusehen. Das Land hält fest, die Personalma­ßnahmen stünden in keiner Weise mit der sexuellen Orientieru­ng oder der HIV-Infektion des Betroffene­n in Verbindung.

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