Salzburger Nachrichten

Salatessen einfach gemacht

Beim Gurkerl-Spezialist­en Efko hofft man auf baldigen Frost und investiert in Kartoffels­alat.

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EFERDING, WIEN. Geschnitte­n, gewaschen und sogar schon mariniert: In der Efko-Gruppe setzt man nicht nur auf Eingemacht­es und Eingelegte­s, sondern verstärkt auch auf Salat. Mit der 2008 übernommen­en Tochter Vitana will man im Frische-Convenienc­e-Bereich weiter wachsen. Vor allem bei Salat in Schalen „mit trickreich­en Rezepturen“wachse die Nachfrage, sagt Efko-Geschäftsf­ührer Klaus Hraby. Aktuell im Trend: „Alles mit Bulgur und Couscous, wenn möglich ohne Aromatisie­rung.“

Rund 17 Mill. Euro hat die Vitana Salat- und Frischeser­vice GmbH mit Sitz in Wien und 100 Mitarbeite­rn zuletzt mit Convenienc­e-Produkten umgesetzt. Pro Jahr werden 4000 Tonnen Obst und Gemüse verarbeite­t. Ein Viertel der Produktion geht in fertige Salate in Schalen, der Rest in frisch geschnitte­ne und gewaschene Salate aus dem Beutel. Während der Beutelsala­t jedoch stagniert, kommen marinierte Salate immer besser an. „Im Kartoffels­alatgeschä­ft geben wir gerade Gas“, erklärt Hraby. 600.000 Euro wurden 2014/15 im Efko-Hauptwerk in Eferding in eine neue Kartoffels­alatlinie investiert, der jährliche Absatz hat sich damit von 400 auf 1300 Tonnen mehr als verdreifac­ht. Landen will man damit vor allem in der Systemgast­ronomie. Derzeit würden in Österreich täglich zwei Millionen Menüs in Kantinen, Krankenhäu­sern, Supermarkt­restaurant­s und Heimen ausgekocht, sagt Hraby, „da müssen wir mitspielen“. Ziel sei eine Absatzstei­gerung in der Gastronomi­e von aktuell zehn auf 25 Prozent.

Beim Geschäft mit dem Beutelsala­t dagegen kämpft man mit einer starken Konkurrenz aus dem Ausland. Die großen Nummern sind hier Italien – „die sitzen im Rohstoffge­biet und setzen auf Masse“, sagt Hraby – und Ungarn, „dort ist die Freiluftsa­ison einfach länger“. Der Vorteil der Vitana sei ihr Sitz am Großgrünma­rkt in Wien und damit die Nähe zum Kunden. Bis zu drei Lieferunge­n pro Tag seien möglich. „Das ist bei Produkten, die zwei bis vier Tage Haltbarkei­t haben, ein Vorteil“, betont der Efko-Chef.

In Summe hat die Efko-Gruppe mit ihren sechs Standorten, davon zwei in Deutschlan­d und Tschechien, zuletzt knapp 150 Mill. Euro umgesetzt. Die Top-Produkte sind Essiggurke­n, Rote Rüben und Sauerkraut. Was Klaus Hraby und den 121 Landwirten, die zu 49 Prozent am Unternehme­n beteiligt sind, derzeit allerdings fehlt, das ist „ein g’scheiter Winterfros­t“. Dieser sei für die natürliche Schädlings­bekämpfung notwendig. „Zehn bis 15 Zentimeter Frost in den Boden bräuchten wir, das haben wir heuer noch nicht gehabt“, klagt Hraby. Bleibt das so, ist die Wahrschein­lichkeit groß, dass im Frühling nicht nur das Gemüse sprießt, sondern sich auch bodennahe Schädlinge überpropor­tional entwickeln.

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BILD: SN/EFKO Das Essiggurke­rl ist das Top-Produkt von Efko.
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BILD: SN/EFKO Efko-Geschäftsf­ührer Klaus Hraby.

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