China kauft Schweizer Düngemittel-Konzern
Mit dem bisher größten Zukauf eines chinesischen Unternehmens im Ausland will sich der Staatskonzern ChemChina den Schweizer Agrochemieproduzenten Syngenta einverleiben. Die Chinesen legen für den Weltmarktführer im Pflanzenschutz 43 Mrd. Dollar (39,4 Mrd. Euro) auf den Tisch.
Unter dem Druck unzufriedener eigener Aktionäre gibt Syngenta-Chef Michel Demare dem Werben aus Peking nach. Der Umsatz von Syngenta sank im Vorjahr um elf Prozent auf 13,4 Mrd. Dollar, der Gewinn brach um 17 Prozent auf 1,3 Mrd. Dollar ein.
Im noch
vergangenen Sommer hatte der Syngenta-Chef die Übernahme-Avancen des USSaatgutriesen Monsanto zurückgewiesen. Die Syngenta-Aktie kletterte an der Börse Zürich zwar um 6,5 Prozent auf 418 Franken (375 Euro), blieb damit aber deutlich unter den von ChemChina gebotenen 480 Franken je Aktie (465 Dollar in bar plus fünf Franken Sonderdividende). Monsanto hatte im Vorjahr übrigens 470 Franken geboten.
Die Chemiebranche befindet sich wegen der im Vorjahr auf den Weg gebrachten Fusion von Dow Chemical und DuPont zum neuen Branchenprimus im Umbruch. ChemChina hatte heuer bereits die Spezialmaschinenbaufirma KraussMaffei (München) und im Vorjahr den italienischen Reifenhersteller Pirelli übernommen.