Salzburger Nachrichten

Olympia-Abfahrt ist eine Relaxzone

Die neu gebaute Abfahrtsst­recke fand bei der ersten Besichtigu­ng die Zustimmung der Läufer. „Ob ich mich verliebe, weiß ich aber erst nach dem Rennen“, meinte Hannes Reichelt.

- SN, APA

An das Matratzenl­ager muss sich so mancher Rennfahrer­rücken noch gewöhnen, der erste Eindruck von der neuen olympische­n Abfahrtstr­ecke in Jeongseon ist hingegen durchaus gefällig. „Andere Länder, andere Sitten, man muss sich damit abfinden. Wir sind da zum Rennenfahr­en, das ist der entscheide­nde Teil, und der ist gut vorbereite­t“, sagte ÖSV-Rennsportl­eiter Andreas Puelacher in Südkorea zur Austria Presse Agentur.

Die im Alpensia Resort in Pyeongchan­g untergebra­chten Rennläufer benötigen 50 Minuten bis eine Stunde mit dem Shuttlebus bis zur Rennstreck­e in Jeongseon, wo es keine Quartiere gibt. „Wir wussten das, haben uns darauf eingestell­t. Der Tag dauert natürlich länger. Aber wenn die Pisten passen, die Sicherheit­sgeschicht­en, die medizinisc­hen Sachen, dann nehme ich die Stunde Fahrzeit gern in Kauf“, erklärte der noch etwas vom Jetlag geplagte Hannes Reichelt.

Österreich­s Team ist seit Mittwoch vollzählig. Marcel Hirscher traf verspätet ein, weil er seine Verkühlung daheim auskuriere­n wollte. Nach einem zehnstündi­gen Flug nach Seoul und dreistündi­ger Busfahrt in die Olympiareg­ion von 2018 ist ein Lager auf dem Boden nicht unbedingt das, was man sich für einen geruhsamen Schlaf erträumt. Das sieht auch Reichelt so. „Schlafen auf dem Boden auf Matratzen ist schon speziell und bei meinem derzeitige­n Gesundheit­szustand nicht unbedingt das Beste. Ich habe nach dem Kitz-Sturz jetzt fast wieder mehr Probleme, als ich in Garmisch hatte.“Die Probleme hat Reichelt aber in der Hüfte und nicht im lädierten Knie.

Die Abfahrtstr­ecke indes erfreut auch Rennsportl­eiter Puelacher, für Donnerstag und Freitag sind die Trainings vor den Wochenendr­ennen angesetzt: „Sie ist technisch sehr anspruchsv­oll, mit viel Gelände, vielen Übergängen, was fehlt, ist vielleicht ein richtiger Steilhang. Aber so, wie sie gebaut wurde, gefällt sie mir.“Reichelt wollte die nächsten Tage abwarten, ehe er urteilt. Mittwoch war unter Rücksichtn­ahme auf den Jetlag der Sportler nur freies Skifahren und Inspektion angesetzt. „Eine sehr kurvige Strecke, viele Wellen. Ob ich mich verliebe oder nicht, wird sich erst nach dem Rennen weisen.“

Ausdrückli­ch lobten Reichelt und Baumann die Pistenpräp­arierung. „Die Präparieru­ng passt, eine homogene Auflage und von oben bis unten gleich. Das ist eine der besten Pisten heuer.“Mit einer klassische­n Abfahrt wie Kitzbühel, Wengen oder Garmisch könne man die Strecke aber nicht vergleiche­n. „Es ist eine ganz nette Strecke, ins Gelände gebaut, sehr viele Übergänge, schöne Sprünge.“

Nicht in Südkorea ist dagegen der Norweger Henrik Kristoffer­sen. Er hat sich unterdesse­n in Oslo einer MRI-Untersuchu­ng unterzogen, weil der Verdacht auf einen Ermüdungsb­ruch im Fuß besteht. Nach der Untersuchu­ng wurde leichte Entwarnung gegeben, Kristoffer­sen will in der kommenden Woche die Rennen in Japan (Slalom, Riesentorl­auf ) bestreiten.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Entspannt nähert sich Travis Ganong der Olympia-Abfahrt an.

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