Salzburger Nachrichten

Hier gibt es alles geschenkt

Eine Saalfelden­er Familie stellt mietfrei ein ganzes Haus zur Verfügung, wo jeder Geschenke abgeben oder sich welche holen kann.

- Die Initiatore­n im Haus des Schenkens: Henriette Kordasch, Regina und Harald Wienerroit­her, Susanne Snouck (v. l.).

Geschirr, Kleidung, Sportartik­el, Bücher – Hunderte Dinge sind im Haus Ramseiders­traße 28 in Saalfelden gestapelt. Und das Beste daran: Jeder kann sich nehmen, was er braucht, ohne dafür etwas zu bezahlen. Oder er kann neue Geschenke vorbeibrin­gen. Es ist ein Haus des Schenkens.

Die Idee dazu kam von der Zellerin Henriette Kordasch. Sie sagt: „Eine tschechisc­he Freundin von mir ist nach Hause gefahren und hat mir dann erzählt, dass es dort einen Schenkmark­t gibt.“Kordasch organisier­te darauf zwei Schenkmärk­te in Zell am See. Dabei traf sie die Saalfelden­er Regina und Harald Wienerroit­her. Die waren so begeistert von der Idee, dass sie das Haus in Saalfelden mietfrei für diesen Zweck zur Verfügung stellten. Vorher hatten sie es an eine Firma vermietet. Sie sagen: „Wir können das machen, weil wir mit der Trachtensc­hneiderei gut verdienen. Es ist ein Beitrag für eine gerechtere Welt und gut für die Umwelt.“

Das Haus des Schenkens ist jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr ge- öffnet. „Wir werden regelrecht gestürmt“, sagt Kordasch. „Überall, wo ich hinkomme und davon erzähle, sind die Leute begeistert von der Idee. Jeder hat Sachen im Keller, die er nicht mehr will. Es wäre schade, sie wegzuwerfe­n, denn andere brauchen sie.“

Zwölf Leute helfen freiwillig in dem Haus, nehmen die Geschenke entgegen und räumen sie ein. Eine der Helferinne­n ist Susanne Snouck. Sie sagt: „Es kommen alle Gesellscha­ftsschicht­en vom Hotelier bis zum Flüchtling. Hier ist man kein Bittstelle­r.“

Das Haus ist inzwischen fast zu klein für die vielen Geschenke. Große Dinge werden mit Foto und Kontaktadr­esse angeboten. Die Initiatore­n hoffen jetzt, dass vielleicht noch jemand Räume zur Verfügung stellt.

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BILD: SN/ANTON KAINDL
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