Salzburger Nachrichten

Wiedersehe­n nach 30 Jahren

Schwestern wuchsen nach Vulkanausb­ruch bei Adoptivfam­ilien auf.

- SN, APA, AFP

Rund 30 Jahre nach dem Untergang der kolumbiani­schen Stadt Armero bei einem Vulkanausb­ruch fanden sich nun zwei Schwestern wieder. Auf einer Pressekonf­erenz in Bogotá fielen sich die 39-jährige Jaquelin Sanchez und die 33-jährige Lorena Santos in die Arme. Das wurde am Freitag bekannt.

Die Frauen waren von unterschie­dlichen Familien adoptiert worden, nachdem sie ihre Eltern bei der Tragödie am 13. November 1985 verloren hatten. Die Stadt Armero war nach dem Ausbruch des Vulkans Nevado del Ruiz unter einer Schlammlaw­ine begraben worden, rund 25.000 Menschen starben. Lorena, die damals noch Zuly Janeth hieß, wusste stets, dass sie adoptiert worden war, doch hieß es, sie habe ihre gesamte Familie verloren.

Dennoch beschloss sie vor drei Jahren, einen DNA-Test zu machen, und startete einen Suchaufruf nach ihrer leiblichen Mutter – mit Hilfe der Stiftung Armando Armero, die sich um die Opfer der Tragödie kümmert. Als Jaquelin Sanchez das auf Facebook gepostete Video sah, wusste sie sofort, dass es sich um ihre verloren geglaubte Schwester handeln musste. „Immer wieder schaute ich mir das Video an und sagte mir: ,Das ist meine Schwester, das ist meine Schwester‘“, erzählte die 39-Jährige. Nach ihren Angaben war Lorena bei der Katastroph­e mit dem Kindermädc­hen unterwegs, das die Kleine später der Adoptionsb­ehörde übergab.

Der DNA-Nachweis gestaltete sich zuerst schwierig, da die Frauen Halbschwes­tern sind. Doch schließlic­h bestätigte sich, dass sie dieselbe Mutter hatten, wie der Genexperte Juan Yunis unter Beifall im Saal erklärte. Die Frauen sind nach Angaben der Stiftung die ersten „verlorenen Kinder“von Armero, die vereint werden konnten.

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BILD: SN/APA (AFP)/FELIPE CAICEDO Jaquelin und Lorena die Arme. fielen sich in

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