Salzburger Nachrichten

Freunde in zwei Klassen

- 4776 Diersbach 5611 Großarl 1020 Wien

Der Artikel „1600 Volksschül­er fallen durch“(SN vom 23. 2.) stimmt mich traurig! Ich hätte gehofft, dass diese unsinnigen Bezeichnun­gen, wie „Sitzenblei­ben“und „Durchfalle­n“dem letzten Jahrhunder­t angehören. Stattdesse­n betreiben sie weiter Polemik damit, die keinem etwas bringt. Schon gar nicht den betroffene­n Kindern.

Gründe, warum es Volksschul­kindern immer wieder einmal schwerfäll­t, mit dem vorgegeben­en Tempo mitzuhalte­n, gibt es verschiede­ne. In keiner späteren Schulphase ist es so deutlich sichtbar, dass das Alter allein noch nichts über den Entwicklun­gsstand des Kindes aussagt, was oft zu einem scheinbare­n „Versagen“führt. Zum Glück gibt es viele aufmerksam­e Pädagogen/-innen, die wahrnehmen, wo ein Kind steht.

Zwei unserer vier Kinder haben so ein Zusatzjahr in Anspruch genommen. Das erste hat inzwischen seine Matura bereits hinter sich. Das zweite ist noch unterwegs. Beiden hat die Zeit, die sie bekommen haben, sowohl in ihrer schulische­n, wie auch in ihrer persönlich­en Entwicklun­g sehr gutgetan.

Leider habe ich auch mitbekomme­n, wie Kinder sich weiterquäl­en, wenn dazu vonseiten der Angehörige­n (oft sind es die Väter) der Mut fehlt. Genau mit diesen Worten: Mein Kind ist kein „Schulversa­ger“, kein „Sitzenblei­ber“! Die alten Kerben sitzen noch viel zu tief!

Das Schöne ist: Im österreich­ischen Schulsyste­m fallen keine Kinder im Volksschul­alter irgendwohi­n durch, sie werden höchstens von der nächsten Klasse aufgefange­n. Die Erfahrung unserer Kinder – Freunde in zwei Klassen! Elisabeth Mayr, sozialen Möglichkei­ten auszunütze­n. So kann es eben vorkommen, dass Sozialhilf­e wesentlich lukrativer ist als ein Arbeitsein­kommen. (siehe SN, vom 23. 2.). Also, stimmt es doch, dass unsere Welt aus den Fugen geraten ist . . .? Toni Aichhorn, einer entspreche­nden Grenze in Bezug auf eine gewisse Zeiteinhei­t (z. B. Jahr) nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig. Wir wollen ja keine Flüchtling­s-Slums, die jede Integratio­n verhindern, sondern eine Begegnung mit den neuen Ankömmling­en auf Augenhöhe. Dipl.-Ing. Ferdinand Lichtblau,

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