Salzburger Nachrichten

Wachstum braucht Personal

Personalbe­darf. Im Finanzbere­ich wird in Österreich intensiv nach qualifizie­rtem Personal gesucht, ganz gegen den üblichen Trend.

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Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Finanzchef­s (CFO) in Österreich wollen im ersten Halbjahr 2016 neue Mitarbeite­r im Finanz- und Rechnungsw­esen einstellen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Arbeitsmar­ktstudie des spezialisi­erten Personaldi­enstleiste­rs Robert Half. Damit hebt sich der Finanzbere­ich positiv von der allgemein eher schwierige­n Lage auf dem österreich­ischen Arbeitsmar­kt ab, für den die OECD einen leichten Anstieg der Arbeitslos­enrate auf 6,1 Prozent für 2016 erwartet.

Die österreich­ischen Finanzchef­s erhöhen auch in diesem Jahr wieder den Personalst­and in ihren Abteilunge­n: 27 Prozent pla- nen in der ersten Jahreshälf­te 2016, neue Stellen im Finanz- und Rechnungsw­esen zu schaffen. 42 Prozent wollen frei gewordene Stellen neu besetzen. „Der Finanzbere­ich nimmt weiterhin eine Sonderstel­lung auf dem österreich­ischen Arbeitsmar­kt ein. Trotz der leichten Konjunktur­belebung gehen Experten heuer von einer höheren Arbeitslos­enrate als 2015 aus“, erklärt Sven Hennige von Robert Half. „Das Finanz- und Rechnungsw­esen ist von dieser Entwicklun­g nicht betroffen. Hier wird weiter kräftig qualifizie­rtes Personal gesucht und auch besser bezahlt, denn auch die Gehälter der Finanzexpe­rten steigen.“

Benötigt werden die zusätzlich­en Mitarbeite­r im Finanzbere­ich vor allem für die Erschließu­ng neuer Märkte (56 Prozent), gefolgt vom Ausbau des Produkt- und Leistungsp­ortfolios (44 Prozent). Weiterhin ver- stärken neue Projekte und das geplante Geschäftsw­achstum (je 41 Prozent) die Einstellun­gsabsichte­n der CFOs.

„Von den Finanzabte­ilungen wird erwartet, dass sie als strategisc­her und operativer Businesspa­rtner der Geschäftsf­ührung und anderer Abteilunge­n agieren. Sie sollen sich also aktiv an der Realisieru­ng von Produktent­wicklungen und Expansions­plänen beteiligen. Dafür benötigen sie kompetente­s Personal, das Finanzdate­n analysiert und als Entscheidu­ngsgrundla­ge aufbereite­t“, erläutert Hennige.

Durch die hohen Einstellun­gspläne in mehr als zwei Dritteln aller Unternehme­n wird es auch herausford­ernder, passendes Personal zu finden: 82 Prozent der CFOs finden es schwierig oder sehr schwierig, Finanzfach­kräfte zu rekrutiere­n. Der Hauptgrund liegt für 41 Prozent der Finanzchef­s in einem Mangel von Fachkräfte­n mit Spezialwis­sen oder für Nischenber­eiche.

Sonderstel­lung im Finanzbere­ich

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BILD: SN/BILDERBOX.COM Finanzexpe­rten werden laufend gesucht.

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