Salzburger Nachrichten

„Wir haben Angst und sind verunsiche­rt“

Anrainer sorgen sich um Frauen und Kinder und wollen in der Straniakst­raße weniger Asylbewerb­er.

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246 Asylbewerb­er sollen ab Ende März in die zum Großquarti­er umgebaute Lagerhalle in der Straniakst­raße in SalzburgKa­sern einziehen. Exakt 248 Anrainer gingen nach Angaben der Polizei am Freitag auf die Straße, um gegen die Belegung mit so vielen Menschen zu protestier­en. Zu dem Marsch hatte die Anrainerin­itiative Straniakst­raße aufgerufen.

Ausgerüste­t mit Trillerpfe­ifen, Trommeln und Transparen­ten versammelt­en sich die Demonstran­ten vor der einstigen Porsche-Informatik im Bergheimer Handelszen­trum. Dort will der Bund ab April ein Erstaufnah­mezentrum für rund 400 Asylbewerb­er einrichten. Auch dagegen protestier­ten die Anrainer.

„Wir haben Sorge, dass unsere beiden Kinder auf dem Spielplatz nicht mehr so frei herumtolle­n können, und wir fürchten uns, am Abend spazieren zu gehen“, meint Familie Meng aus China, die seit drei Jahren in Bergheim lebt. Ähnliche Sorgen plagen die Anrainer in Salzburg-Kasern. Das Quartier in der Straniakst­raße dürfe mit maximal hundert Asylbewerb­ern belegt werden, fordert der Sprecher der Initiative, Alfred Lugstein, der in Bergheim für die Grünen in der Gemeinde- vertretung sitzt. Das Quartier müsse außerdem vorwiegend mit Familien belegt werden.

„Wir haben Angst und sind verunsiche­rt“, sagte Rosemarie Hegen, die mit ihren beiden Töchtern und vier Enkelkinde­rn an der Demonstrat­ion teilnahm. „Wir distanzier­en uns klar von Ausländerf­eindlichke­it“, meinte Ursula Wallner aus Hallwang. So viele Menschen in ein Quartier zu stecken sei unmenschli­ch für die Anrainer, aber auch für die Asylbewerb­er selbst.

Ein Transparen­t mit der Aufschrift „Schutz für unsere Frauen und Mädchen“trug Sandra Engel mit sich. Landesräti­n Martina Berthold (Grüne) lädt Frauen und Mädchen aus Kasern und Bergheim am 31. März (16 bis 18 Uhr) zu einem Gespräch mit der Leiterin des Quartiers in die Straniakst­raße ein. Auch eine Polizeibea­mtin und eine Vertreteri­n des Gewaltschu­tzzentrums werden erwartet.

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Anrainer machten ihrem Unmut Luft.
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