Grödigs Märchen blieb ohne Happy End
Gegen Rapid schnupperte die Schöttel-Elf an der Sensation. Am Ende kamen die Hütteldorfer mit Schiedsrichterhilfe noch zum Sieg.
WIEN. Was für ein bitteres Ende für den SV Grödig im Prater: Im Bundesligaspiel bei Rapid Wien führten die Salzburger bis fünf Minuten vor dem Ende noch mit 2:1, mussten dann aber doch als Verlierer den Platz verlassen. Nach dem sechsten sieglosen Spiel liegt Grödig nun erstmals auf dem letzten Platz.
Die Europa-League-Pleite vom Donnerstag gegen Valencia (0:4) beschäftigte Rapid noch an der Nebenfront. Wegen der beleidigenden Transparente der grün-weißen Fans hat die spanische Liga Rapid bei der UEFA angezeigt. Der europäische Fußballverband hat bereits ein Verfahren eingeleitet.
Die Grödiger, von der Clubführung auf Kampf und Einsatz eingeschworen, überraschten. Erst mit der Aufstellung, in der Peter Schöttel Torhüter René Swete und Debütant Dominik Baumgartner aufbot. Und dann mit der Führung schon nach sieben Minuten: Matthias Maak versenkte eine Ecke per Kopf zum 1:0. Es war im vierten Spiel im Ernst-Happel-Stadion das erste Tor für Grödig.
Die Angriffsmaschinerie von Rapid kam nur langsam ins Laufen. Grödig zog ein engmaschiges Defensivnetz auf. Doch dann wieder eine dieser verflixten Standardsituationen: Im Gewirr nach einem Eckball staubte Matej Jelic ab (21.).
In der Folge konnten die Wiener aus 80 Prozent Ballbesitz wenig Kapital schlagen. Grödig lauerte auf Konter – auf diese Weise hatte ja Valencia am Donnerstag drei seiner vier Tore erzielt. Die Chance ergab sich in der 66. Minute: Roman Kerschbaum erkämpfte den Ball in Bewertung SV Grödig
Stark Durchschnitt
Stark Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt Stark Stark Stark Stark Stark Zu kurz eingesetzt der eigenen Hälfte, Christian Derflinger leitete den Gegenstoß ein, flankte auf den gerade eingewechselten Daniel Schütz, und der überhob per Kopfball aus zehn Metern Torhüter Richard Strebinger – 2:1!
Die Sensation lag in der Luft, aber dann stach auch Rapids Joker. Stefan Schwab brauchte nach einer Maßflanke von Florian Kainz nur noch den Kopf hinzuhalten (85.). Sollte es nach der stärksten Grödiger Leistung seit Langem wenigstens den verdienten Punkt geben? Dagegen hatte offenbar das Schiri-Team etwas. Daniel Schütz wurde im Mittelfeld von Christopher Dibon umgerissen. Der Foulpfiff blieb aus, den Angriff schloss Matej Jelic zum 3:2 ab (90.).
Trainer Peter Schöttel sagte: „Das hätte heute ein Märchen werden können. Doch vor allem vor dem 2:3 wurden wir benachteiligt. In unserer Situation tut das weh, denn im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir heute sehr toll gespielt.“Das sollte Mut geben für das Spiel am Mittwoch gegen Ried.
René Swete Tobias Kainz Matthias Maak D. Baumgartner Lukas Denner Reagy Ofosu Roman Kerschbaum Timo Brauer Martin Rasner Chr. Derflinger Thomas Goiginger Daniel Schütz Robert Völkl