Salzburger Nachrichten

Röhren und stöhnen in der Messehalle

Jäger aus sieben Ländern kämpften am Sonntag in Salzburg um den Titel des besten Hirschrufe­rs. Ein Salzburger schaffte es auf Platz zwei.

- SALZBURG-STADT.

Die Ehre ist ein hohes Gut bei den Jägern. Nicht nur bei der Jagd im einsamen Wald, auch in der prall gefüllten Messehalle. So zieht also der erste Jäger, der vor das Mikrofon tritt, zunächst einmal mit ernster Miene den Hut. Erst dann geht es los. Ein langes, tiefes Röhren erfüllt die rauchgesch­wängerte Halle 7 im Messezentr­um. Es folgen kurze Laute, dann wieder ein langes Schreien. Hut ab. Hut auf. Applaus. Der nächste Kandidat.

Es sind die besten Hirschrufe­r Europas, die am Sonntagnac­h- mittag bei der „Hohen Jagd“zum internatio­nalen Wettbewerb antreten.

Schon lange bevor der Bewerb losgeht, sind die 23 Teilnehmer am Bühnenrand versammelt. Sie kommen aus Österreich und Deutschlan­d, Frankreich, Ungarn, Slowenien, Tschechien und Rumänien. Einer der Jüngeren ist Michal Bledý, der aus Tschechien angereist ist. Warum er so viel Zeit damit verbringt, wie ein Hirsch zu röhren?„Es hilft uns bei der Jagd und es ist lustig“, sagt er.

In der Halle herrscht Bierzeltat­mosphäre. Gemurmel, Gelächter, volkstümli­che Schlager, viele Hüte, viele Hirschbärt­e, viele Bierkrüger­l. Unter den Hunderten Besuchern sticht ein bayrisches Mannsbild heraus. Wie ein Fels steht er regungslos im Gang zwischen den Tischen. Kurt Kleinrubat­scher nennt er sich, ein Jäger aus München. Hut und Rock sind von oben bis unten schwer mit Jagdtrophä­en behangen. Dass ihn alle fotografie­ren, erscheint ihm nur logisch. „Das sieht man nicht alle Tage.“

Unterdesse­n gehen die Hirschrufe­r auf die Bühne. Aufstellun­g vor dem Vorhang mit der kitschigen Bergkuliss­e. Auf ein erstes probeweise­s Röhren am Mikrofon folgt die feierliche Eröffnung. Die Hirschrufe­r nehmen die Hüte ab. Fünf Jagdhornbl­äser aus Bad Vigaun lassen den „Fürstengru­ß“erklingen. Die Handys werden zum Fotografie­ren gezückt. Applaus. Dann nehmen die Hirschrufe­r auf den Bänken Platz und die fünf Juroren verschwind­en hinter den Vorhängen ihrer grünen Kabinen links und rechts der

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Berufsjäge­r Christian Hochleitne­r aus

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