Termine Red Bull Air Race
Einer ihrer Lieblingssätze stammt von Steve Jobs. „Der einzige Weg, einen großartigen Job zu machen, ist, zu lieben was man tut“, zitiert Melanie Astles den 2011 verstorbenen Apple-Gründer und fasst damit in wenigen Worten ihre persönliche Lebensgeschichte zusammen, mit der man auch ein Buch füllen könnte. Die französische Kunstflugmeisterin hat konsequent an ihrem Traum festgehalten, bis er irgendwann Wirklichkeit wurde. Kaum jemand hatte noch daran geglaubt, dass Astles jemals Pilotin werden würde, als sie mit 18 Jahren die Schule verließ und einen Job an einer Tankstelle annahm. Jetzt ist sie die erste Pilotin in der Geschichte des Red Bull Air Race. Bevor Astles in einer Woche in Abu Dhabi zum ersten Mal in die Lüfte geht, stand sie den „Salzburger Nachrichten“Rede und Antwort. SN: Der Saisonstart in Abu Dhabi steht unmittelbar bevor. Was überwiegt: Nervosität oder Vorfreude? Astles: Ich bin sehr aufgeregt, ein neues Kapitel in meiner Fliegerkarriere aufzuschlagen. Ich habe so viele Jahre davon geträumt, einmal beim Red Bull Air Race zu fliegen, jetzt kann ich es kaum glauben, dass sich dieser Traum erfüllen wird. Ich fühle mich sehr gut und bin zuversichtlich, weil das Team rund um mich großartig arbeitet und sehr fürsorglich ist. Natürlich bin ich nervös, auch weil ich mir erhoffe, einen guten Start in die Saison zu erwischen. Insgesamt überwiegt aber die Vorfreude. SN: Sie sind die erste Frau in der Air-Race-Serie: Macht Sie das stolz? Wie alle anderen Piloten bin ich stolz darauf, Teil des Red Bull Air Race zu sein. Wir haben das Privileg, rund um die Welt in wunderbaren Locations fliegen zu dürfen. Und natürlich freut es mich auch, als erste Frau in dieser Serie teilzunehmen. Ich habe Schlagzeilen gelesen, dass ich Geschichte schreiben würde. Das ist ermutigend. Meine Geschichte soll aber für alle Frauen ermutigend sein, dass man seine Träume mit Leidenschaft und Beharrlichkeit verfolgen soll. SN: Warum, denken Sie, gibt es kaum Frauen im Kunstflug-Sport? Das ist schwierig zu beantworten, ich kann nur über das System in meinem Heimatland Frankreich sprechen: Einerseits ist es eine physikalische Barriere. Ich habe deshalb unzählige Stunden im Fitnessstudio verbracht, um genügend Kraft zu haben. Wenn du nicht fit genug bist, nach Luft schnappen musst, kannst du dich nicht konzentrieren. Und Konzentration ist das Wichtigste im Flugzeug. Andererseits ist eine Fliegerkarriere einer Frau auch kürzer für alle jene, die eine Familie planen. Trotzdem denke ich: Auch 2016 ist es in einem von Männern dominierten Sport für eine Frau sehr schwierig, sich durchzusetzen. Man benötigt dazu schon eine starke Persönlichkeit. SN: Ihr Leben lang wollten Sie Pilotin werden – was fasziniert Sie so sehr am Fliegen? Ich liebe es auszubrechen. Es ist, als gäbe es zwei verschiedene Welten: eine am Boden und eine im Himmel. Die Möglichkeit zu haben, in beiden Welten zu leben, gibt mir diese Freiheit. Außerdem brauche ich die Action, den Speed und das Adrenalin. SN: Sie gingen mit 18 von der Schule, arbeiteten danach an einer Tankstelle und hatten für Ihren Traum viele Hürden zu meistern. Wie haben Sie es trotzdem geschafft? Ich dachte lange, ohne Geld und ohne Schulabschluss werde ich meinen Traum nie verwirklichen können. In unserem Leben kreisen die Der Rennkalender umfasst acht Stationen auf drei Kontinenten, Höhepunkt aus heimischer Sicht ist das Gastspiel auf dem RedBull-Ring in Spielberg. Abu Dhabi Spielberg Chiba Budapest Ascot Lausitzring Indianapolis Las Vegas 11./12. März 23./24. April 4./5. Juni 16./17. Juli 13./14. August 3./4. September 1./2. Oktober 15./16. Oktober Gedanken leider oft nur darum, was wir nicht schaffen. Deshalb habe ich versucht, meinen Fokus auf das Mögliche zu legen. In ruhigen Nächten an der Tankstelle habe ich für meinen Flugschein gelernt und in meiner Freizeit kostenlos auf einem Flugplatz gearbeitet. Dort habe ich Sekretariatsaufgaben erfüllt, Flugzeuge gereinigt und nach und nach 200 Flugstunden absolviert. Das hat mich damals 39.000 Euro gekostet. Geld, das ich eigentlich nicht hatte. Deshalb habe ich ein Stipendium beantragt, das zunächst abgelehnt wurde und nach einer zweiten Anfrage zum Glück genehmigt wurde. Schlussendlich hat mir der französische Staat 90 Prozent meiner Flugausbildung finanziert. Da habe ich mich wie bei einem Lottogewinn gefühlt. SN: Ihnen eilt der Ruf einer passionierten Pilotin voraus. Wie würden Sie sich selbst charakterisieren? Ich bin jemand, der niemals aufgibt. Wenn sich eine Tür schließt, dann versuche ich durch das Fenster zu gehen. Meine Leidenschaft fürs Fliegen vergleiche ich gern auch mit einer Liebesgeschichte. SN: Vorerst nehmen Sie an der sogenannten Challenger-Class teil. Wann glauben Sie, sind Sie bereit für die Master-Class der Air-RaceWeltmeisterschaft? Jetzt ist es zu früh, darüber zu sprechen. Vorerst werde ich mich darauf konzentrieren, in diesem Jahr mein Bestes zu geben. SN: Welche Schlagzeile wollen Sie am Ende der Saison lesen? Melanie hat einen tollen Einstand gefeiert, ist sicher, smooth und schnell zugleich geflogen.
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