Salzburger Nachrichten

Vor dem Salzburger Derby lastet Druck auf beiden Teams

Fußballmei­ster Red Bull Salzburg braucht einen Sieg, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Der SV Grödig kämpft indes ums Überleben in der Bundesliga.

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SALZBURG. Die Tabellenfü­hrung ist Red Bull Salzburg nach der mageren Vorstellun­g am Mittwoch beim 0:0 gegen Sturm Graz vorerst los. Jetzt gilt es, den Rückstand auf Rapid nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Dafür braucht es heute, Samstag (16 Uhr), im elften Bundesliga-Derby zwischen Salzburg und dem SV Grödig einen Sieg. Die Statistik spricht auch klar für einen Erfolg der Bullen: Der amtierende Meister und Cupsieger holte aus den zehn bisherigen Ligaduelle­n mit Grödig acht Siege und zwei Unentschie­den, alle fünf Heimspiele wurden gewonnen. Außerdem feierte die Truppe von Trainer Óscar García in den vergangene­n elf Partien in der RedBull-Arena neun Siege.

Doch García traut diesen Statistike­n nicht so recht, außerdem muss er neuerlich um den Einsatz seines Mittelfeld­stars Naby Keïta bangen. Der 21-Jährige, der seinen Vertrag in Salzburg am Donnerstag bis 2021 verlängert hatte, ist ebenso wie Angreifer Dimitri Oberlin vom Graz-Match leicht angeschlag­en. Darüber hinaus werde Grödig kämpfen bis zum Umfallen, meint García: „Man sagt ja, dass die letzten elf Spieltage in einer Saison entscheide­nd sind, da geht es noch einmal um alles. Ich bin mir sicher, dass der SV Grödig, für den es um den Abstieg geht, alles unternehme­n wird, um uns das Spiel so schwierig wie möglich zu gestalten.“Der Druck ist also groß.

Befreien davon könnte sich Salzburg etwa mit einem schnellen Tor von Jonatan Soriano. Er hält aktuell bei 107 Treffern (in 123 Bundesliga­Spielen) und hat gegen Grödig die Möglichkei­t, den Legionärsr­ekord von Zlatko Kranjčar (108) einzustell­en oder sogar zu überbieten. GRÖDIG. Am Schauplatz des heutigen Derbys erreichte der SV Grödig vor einem Jahr und einem Tag mit einem 1:3 gegen Wiener Neustadt den Tiefpunkt der Vorsaison. So deprimiere­nd diese Partie vor gerade einmal 800 Zuschauern im Ausweichqu­artier RedBull-Arena gewesen ist, der Tabellenst­and sah damals mit vier Punkten Abstand zum letzten Platz freundlich­er aus als im Moment.

Somit fehlt auch die Unbeschwer­theit, mit der die Grödiger sonst in das Derby gegen den übermächti­gen Nachbarn gehen. Krasser Außenseite­r sind sie so wie bei den bisherigen zehn Duellen auch diesmal. Doch eine Niederlage, die nach der Papierform logisch wäre, würde das Team von Trainer Peter Schöttel am Tabellenen­de festnageln. Die sieglose Zeit für seine Truppe dauert bereits sieben Spiele an. Was die Zuversicht stärkt, sind Teilerfolg­e wie eine gute Vorstellun­g beim 2:3 bei Rapid Wien oder späte Aufholjagd­en gegen Admira Wacker und Ried (jeweils 2:2). Stichwort Aufholjagd: Beim Auswärtssp­iel im Herbst hatte Grödig die Bullen zu einer solchen gezwungen. Da stand es 2:0 für die Gäste. Die Sensation lag in der Luft, ehe der Favorit dann doch noch die Verhältnis­se wieder geraderück­te und mit 4:2 die Oberhand behielt. „Das war bis zur Halbzeit unser bestes Spiel“, erinnert sich Peter Schöttel gern. „Und daheim haben wir dann beim 1:1 verdient einen Punkt geholt. Ich sehe auch diesmal durchaus wieder Chancen für uns.“

Fest steht für den Coach, dass er die Rotation zum Ende der englischen Woche fortsetzen will. „Die frischsten Spieler werden zum Einsatz kommen“, sagt Schöttel. Der hat eine große Auswahl: Um ein Leiberl im Derby raufen im verletzung­sfreien Kader gleich 23 Mann.

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BILD: SN/GEPA/ERTL (K)ein Duell auf Augenhöhe: Acht Mal hat Red Bull Salzburg (links Soriano) das Derby schon gewonnen, Grödig (r. Kerschbaum) noch nie.
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