Abschlussbericht nach Todesflug liegt vor
Das Germanwings-Unglück könnte nun Konsequenzen für die Sicherheit an Bord bringen.
Am morgigen Sonntag soll es so weit sein. Dann will die Untersuchungsbehörde BEA ihren Abschlussbericht zum GermanwingsAbsturz auf einer Pressekonferenz nahe Paris vorstellen. Nach Überzeugung der Ermittler hatte der CoPilot Andreas Lubitz den Airbus A320 am 24. März 2015 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich zum Absturz gebracht. Alle 150 Menschen an Bord starben.
Den Ablauf des Dramas hatten die BEA-Experten bereits in den Wochen danach minutiös nachvollzogen. Ein Zwischenbericht kam nach Auswertung der Flugschreiber zu dem Schluss, dass der Co-Pilot das Flugzeug bewusst mit hoher Geschwindigkeit in die Felsen der französischen Alpen gesteuert hatte. In dem Abschlussbericht soll es nun um mögliche Konsequenzen für die Sicherheitsbestimmungen in der Luftfahrt gehen: Die Untersuchung betrachtet „systemische Ursachen, die zu diesem Unfall und ähnlichen Vorkommnissen geführt haben könnten“. Die Behörde wollte vor allem die Regeln zur medizinischen Untersuchung von Piloten und die „Balance zwischen ärztlicher Schweigepflicht und Flugsicherheit“in den Blick nehmen. Der Co-Pilot war nach Erkenntnissen der Ermittler psychisch krank. Auch die Frage nach dem System zur Verriegelung von Cockpittüren soll eine Rolle spielen. Die Türen waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 besser gesichert worden, um unerlaubtes Eindringen zu verhindern. Bei dem Germanwings-Flug war der Co-Pilot so in der Lage, den Flugkapitän auszusperren. Auf mehrmalige Aufforderung des Kapitäns öffnete er die Tür nicht.
Schon heute, Samstag, sollen Angehörige der deutschen Opfer in Bonn hinter verschlossenen Türen über den Inhalt des Abschlussberichts informiert werden.