Salzburger Nachrichten

ÖSV-Abfahrer gegen zwei Serien

In Lillehamme­r und Lenzerheid­e beginnt der Finalakt im Weltcup.

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SALZBURG. Ein Heimspiel auf dem Weg zum Gesamtwelt­cup für die Schweizeri­n Lara Gut in Lenzerheid­e und der Kampf der heimischen Abfahrer gegen die Höchststra­fe in Kvitfjell – mit diesen beiden Szenarien biegt der alpine Ski-Weltcup in die Schlusswoc­he ein.

Für die schnelle Truppe der ÖSVAbfahre­r geht es im hohen Norden nur noch um Schadensbe­grenzung. Denn es könnte eine Saison ganz ohne Abfahrtssi­eg drohen. Das gab es schon einmal im Kalenderja­hr 2013: Da hat Hannes Reichelt Ende Dezember 2012 in Bormio und dann erst wieder im Jänner 2014 in Kitzbühel gewonnen. Reichelt war es auch, der vor genau einem Jahr in Kvitfjell (7. März 2015) den bisher letzten Abfahrtssi­eg für den ÖSV herausgeho­lt hat. Zum Kreis der Favoriten zählt der Salzburger aber am heutigen Samstag in der Abfahrt nicht, er geht nach einer überstande­nen Grippe noch geschwächt an den Start. Zuletzt hat Herren-Cheftraine­r Andreas Puelacher mit seiner Kritik am Speedteam nicht zurückgeha­lten. „In der kommenden Saison wird sich sicherlich etwas ändern“, meinte Puelacher noch zu Wochenbegi­nn vielsagend. Der Chefcoach lässt Christian Walder und Patrick Schweiger nach deren Europacup-Auftritten in SaalbachHi­nterglemm nachfliege­n. Max Franz feiert nach dem Sturz in Kitzbühel ein Comeback.

Seine Läufer kämpfen aber auch noch gegen eine zweite schwarze Serie an: In diesem Winter hat nur ein einziger Österreich­er bei den Herren ein Rennen gewinnen können, nämlich Marcel Hirscher – der dafür gleich acht Mal. Daher ist Hirscher auch der einzige ÖSV-Fahrer, der heuer einen Super G gewinnen konnte. In der einstigen ÖSV-Paradedisz­iplin ist der Anschluss verloren gegangen: Seit 2012 gab es zwei Laufsiege (Matthias Mayer und Hirscher).

Die gastgebend­en Norweger dürfen unterdesse­n ihre beste Saison beenden: Sie halten bei 18 Siegen. Mit einem 19. Erfolg wären sie hinter Österreich die erfolgreic­hste Nation in einer Saisonbila­nz. Die Bestmarken der Österreich­er aus der Zeit von Toni Giger sind aber unerreichb­ar: 1999/2000 gab es allein bei den Herren 26 Siege mit heute unvorstell­baren 70 Podestplät­zen!

Im vom Nebel geprägten Training am Freitag markierte der Norweger Kjetil Jansrud Bestzeit, bester Österreich­er war Vincent Kriechmayr (7.). Er lag 0,96 Sek. zurück. Aufregung gab es nach einem schweren Sturz des Franzosen Guilermo Fayed, dessen Abtranspor­t sehr lange dauerte.

„Nächstes Jahr wird sich etwas ändern.“

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Andreas Puelacher, ÖSV-Cheftraine­r

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