Rechtsextreme mitten im Regierungsviertel
Die Fehleinschätzung des Berliner Senats war fulminant: Wenige Hundert rechte bis rechtsextreme Demonstranten erwartete Innensenator Frank Henkel (CDU) am Samstag in der Hauptstadt. Durch das Regierungsviertel liefen schließlich fast 3000 grölende Neonazis und Rechtspopulisten – vorbei an der Bundespressekonferenz, dem ARD-Hauptstadtstudio, Bundestagsgebäuden und dem Reichstag bis wenige Meter vor das Brandenburger Tor. Die Mobilisierung der Gegenproteste aus Parteien, Gewerkschaften und Kirchen war in den Tagen zuvor eher gering, auch die Medien hatten spärlich berichtet. Entsprechend wenige Gegendemonstranten versammelten sich, die Polizei zählte nur etwas mehr als tausend.