Salzburger Nachrichten

Das Multitalen­t im Motorsport gibt Gas

Der Walser Rennfahrer will in der kommenden Saison in drei Rennklasse­n auf drei Kontinente­n starten. Mit großen Zielen.

- Martin Ragginger, Rennfahrer

SALZBURG. Für Martin Ragginger steht in der umfangreic­hen Motorsport-Saison gleich früh ein Klassiker an: Der Porsche-Pilot aus Wals-Siezenheim bestreitet am 28./29. Mai erstmals mit dem Team Falken das 24-StundenRen­nen auf dem Nürburgrin­g. Der Salzburger geht auf der wohl schwierigs­ten und gefährlich­sten Rennstreck­e in der „Grünen Hölle“mit den Teamkolleg­en Wolf Henzler, Peter Dumbreck und Alexandre Imperatori an den Start. Die Ziele sind für „Raggi“, wie ihn die Kollegen nennen, hoch gesteckt. „Ich will hier gewinnen“, sagt Ragginger im Gespräch mit den SN. „Wer es auf der Nordschlei­fe geschafft hat, der ist ein vollendete­r Rennfahrer. Das gilt für alle“, so der 27Jährige. Nach mehr als 3000 Testkilome­tern mit dem brandneuen Porsche 911 GT3 R brennt Ragginger bereits auf den ersten Renneinsat­z in der Eifel. Die Vorzeichen auf einen Platz für das Team ganz oben stehen gut: Im Vorjahr kam das Falken-Team – noch ohne Ragginger – auf Rang drei.

Fest steht, dass auf den Marathon-Mann im internatio­nalen Motorsport ein Monsterpro­gramm 2016 wartet: Drei Rennserien mit drei Teams auf drei Kon- tinenten sieht die To-do-Liste des Vielbeschä­ftigten vor. Das heißt nach derzeitige­m Stand: 29 Rennstarts gepaart mit unzähligen Flugmeilen und noch dazu wenig Pausen. „Das macht mir aber wenig aus, denn ich bin ja noch jung“, erklärt Ragginger. Mit dem wenigen Schlaf müsse man halt gut haushalten. Und man ist geneigt, Martin Ragginger zu glauben, so selbstbewu­sst und gestählt wirkte der Flachgauer bei der Präsentati­on.

Der sportliche Fokus für Ragginger liegt aber auf der vollen Saison im ADAC GT Masters – in diese Serie kehrt er zurück. In der „Liga der Supersport­wagen“teilt sich der Motorsport­ler das Cockpit eines Porsche 911 GT3 R vom Team Herberth Motorsport mit Robert Renauer. Alle Rennen sollen bestritten werden. Für Ragginger ist es eine emotionale Rückkehr, denn schon in der Saison 2013 bildete er mit dem Deutschen ein schlagkräf­tiges Duo. Die Rennfans in Österreich können übrigens Ragginger hautnah bewundern: Vom 22. bis 24. Juli bestreitet er auf dem Red Bull Ring das Heimrennen im ADAC GT Masters. „Der Titel in dieser Rennklasse hat für mich oberste Priorität,“meint Ragginger. Auftakt dazu ist bereits am 16./17. April in Oschersleb­en (Ger).

Aber „Benzinbrud­er“Ragginger hat noch nicht genug: Er wird zudem auch Rennen im Porsche Carrera Cup Asien im Team Porsche Holding fahren. Geplant sind Starts in Burinam (Thailand), Singapur (im Rahmen der Formel 1) und Schanghai.

„ Wer die Nordschlei­fe gut bewältigt, ist ein vollendete­r Rennfahrer.“

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