Sparpotenzial für Endverbraucher
Immer wieder ermuntert uns die E-Control, den Anbieter zu wechseln, damit wir 100 oder mehr Euro im Jahr sparen. Soeben liegt die Jahresabrechnung der Salzburg-Energie auf dem Tisch. Wir verbrauchen etwas mehr als 3000 Kilowattstunden im Jahr und haben gegenüber der letzten Periode 5,6 Prozent Stromverbrauch eingespart.
Die Aufschlüsselung der einzelnen Positionen ergibt aber ein seltsames Bild: Nur 35,8 Prozent des Gesamtpreises bezahlen wir für die Energie. 36,2 Prozent zahlen wir für die Netzdienstleistung und 27,9 Prozent für Abgaben aller Art. Eine Einsparung der Energiekosten durch Anbieterwechsel würde sich unter diesen Umständen wohl kaum spürbar zu Buche schlagen! Zwei Drittel müssen wir für
Schreiben Sie uns! Netz und Abgaben zahlen – das bleibt uns doch, auch wenn wir den Anbieter wechseln. Hier wäre enormes Sparpotenzial für uns Endverbraucher!
Ähnliches erleben wir in Wien: Der Energiepreis ermäßigt sich (in einer Variante) um fünf Prozent (6,17 auf 5,86 Cent). Gleichzeitig erhöht sich der Grundpreis um fast 40 Prozent (13,8 auf 19,26 Euro/Jahr), die Netznutzung um fast zwei Prozent (3,87 auf 3,93 Cent/Kilowattstunde).
Nicht umsonst wird daher immer nur der reine Energiepreis genannt und die horrenden Zusatzkosten verschwiegen. Die Energieversorger versuchen also, die Senkung des Energiepreises durch Anhebung der Netzkosten auszugleichen unter kräftiger „Mithilfe“des Ökostromförderbeitrages und der Elektrizitätsabgabe.
Es steht ja zu befürchten, dass vor allem der sogenannte Ökostrom uns immer teurer zu stehen kommen wird, denn nach normalen kaufmännischen Gesichtspunkten rechnet er sich nie (wobei die Betreiber von Solaranlagen ohnehin kaum Geld für ihre Netzeinspeisung erhalten). OStR Dipl.-Ing. Erich Ganspoeck