Fluglärm-Teppich breitet sich in den Süden aus
Erstmals kann die Stadt die Schallausbreitung real berechnen. Die Betroffenheitsanalyse zeigt, was bei vermehrten Südabflügen passiert.
Im Keller der Schwarzstraße 44, weit weg von der Start-und-LandeBahn des Salzburger Flughafens, laufen bei Hermann Jell vom Bauund Feuerpolizeiamt die Daten zusammen. Sechs stationäre Lärmmessstationen sowie eine mobile Station in Freilassing zeichnen die Schallereignisse auf und senden sie nach Melbourne zur Auswertung. Gleichzeitig sendet der Flughafen mit dem „Noise Desk“die Radarspuren – also jene Flugspur, die der Pilot tatsächlich gewählt hat. Das ist auch der Unterschied zu vorherigen Berechnungen. Denn da gab es keine realen Flugspuren. Die Stadt musste einen gewissen Flugkorridor annehmen und auf Basis dessen die Schallausbreitung berechnen.
Seit einigen Monaten ist das anders. Dank findiger Mitarbeiter wird über die Schallimmissionen eine digitale Karte gelegt. Damit kann eine Betroffenheitsanalyse gemacht werden. Und so kann die Stadt aus der Vogelperspektive zu jedem Haus zoomen und vorlegen, wie hoch der Dauerschallpegel und der maximale Schallpegel sind.
Hermann Jell weiß das auf Knopfdruck. Zum Beispiel liege Johann Padutschs Wohnung in der 40- bis 45-Dezibel-Zone. Astrid Rösslers Reihenhaus in der Kendlersiedlung liege zwischen 50 und 55 Dezibel. Das Pressezentrum in der Karolingerstraße höre 55 bis 60 Dezibel Dauerschall. Gesetzlich gilt ein Dauerschallpegel von 60 Dezibel als Grenzwert – jenseits dieser Grenze werden Schallschutzmaßnahmen wie bessere Fenster gefördert.
Seit drei Monaten steht auf Wunsch des Bürgerbeirats des Flughafens und des Anrainer-