Salzburger Nachrichten

ORF will von Obertauern hoch hinaus

Das neue Frühstücks-TV startet in Obertauern. Die Sendung hat noch mehr Salzburg-Bezug.

- Friedrich Rigele, Bürgermeis­ter

OBERTAUERN. Ganz vorn steht die Leitkamera. Auf der rechten Seite wurde ein breiter Monitor montiert. Und ganz links thront eine Kaffeemasc­hine, die das Sendeforma­t betonen soll. Das jüngste ORF-Fernsehstu­dio sieht so aus, wie ein Fernsehstu­dio eben aussieht – jedoch nur von innen. Denn das neue TV-Studio hat vier Räder. Und es fährt. Für das Frühstücks­fernsehen „Guten Morgen Österreich“hat der ORF einen Sattelzug in eine mobile TV-Zentrale umfunktion­iert. Seit gestern, Montag, steht das zehn Meter lange Gefährt auf dem Gamsleiten­parkplatz in Obertauern. Vom Skiort aus sendet der ORF am heutigen Dienstag zwischen 6 und 9 Uhr seine erste Früh-TVSendung.

Von Obertauern aus geht es am Mittwoch nach Werfen weiter. In dieser Woche folgen Grödig und Mattsee, bevor der RundfunkTr­oss von Bundesland zu Bundesland wechselt. In 8,5 Jahren will der ORF aus jeder österreich­ischen Gemeinde zumindest ein Mal gesendet haben. Angeblich ein weltweit einzigarti­ges Projekt.

Das Format soll bodenständ­ig sein: In den Sendungen wechseln sich Diskussion­srunden mit praktische­n Tipps von Experten, einem „Kalenderbl­att“und der Wettervorh­ersage ab. Zu jeder halben und vollen Stunde gibt es eine „Zeit im Bild“-Sendung.

Wieso startet der ORF in Ober- wenig zu tun. Aber immerhin habe ich Sport-Medien-Management studiert. Über das Pflichtpra­ktikum kam ich zum ORF. SN: Was braucht man, um sich so schnell nach oben zu arbeiten? Man braucht Unterstütz­er. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Aber man braucht auch Können und Fleiß. Neben dem Studium einen 30-Stun- tauern mit seinem neuen Format? Die Initiative sei vom Sender ausgegange­n, sagt der Twenger Bürgermeis­ter Friedrich Rigele. Erste Gespräche habe es aber bereits vor Monaten gegeben: „Bei einer Generalver­bandssitzu­ng im Lungau habe ich mit Roland Brunhofer über die Idee gesprochen.“Der Salzburger ORFLandesd­irektor Brunhofer entwickelt­e das Konzept für das neue Frühformat.

Es gibt noch mehr SalzburgBe­zug bei der neuen Sendereihe. Im Wechselspi­el mit Eva Pölzl wird der ehemalige ORF-Salz- den-Job zu stemmen war nicht immer einfach. SN: Haben Sie Angst, dass das neue Format scheitert? Ehrlich gesagt nicht. Sicher: Wir übernehmen das Steuer auf einem Schiff, das der ORF so noch nicht gefahren hat. Aber ich halte es so wie immer: Ich konzentrie­re mich auf meine Arbeit und haue mich rein – egal ob 200 oder 200.000 Menschen zuschauen. burg-Moderator Lukas Schweighof­er durch die Sendungen führen. In der Salzburg-Woche steht ihm mit Nina Kraft eine weitere Landesstud­io-Moderatori­n zur Seite. Der 29-jährige Schweighof­er hat sich bereits bei den Probeaufna­hmen in Obertauern wohlgefühl­t: „Salzburger Orte wissen schon, was Gastfreund­lichkeit heißt“, sagt der gebürtige Steirer, den das Studium vor rund zehn Jahren nach Salzburg verschlage­n hat. Seiner neuen Wahlheimat wird Schweighof­er nun aber untreu: „Im Landesstud­io kann ich durch den neuen Job nichts mehr machen.“

Für den Dreh in Obertauern hat der ORF den kompletten (und noch zusätzlich beschneite­n) Gamsleiten­parkplatz unter Beschlag genommen. Die Angst, dass die Dreharbeit­en wegen des zeitgleich­en Ostertouri­stenanstur­ms zu Problemen führen könnten, hat sich nicht bewahrheit­et. „Die 80 Autos, die hier Platz haben, kriegen wir leicht woanders unter“, beschreibt Friedrich Rigele. Und der Bürgermeis­ter hat sich noch etwas einfallen lassen: „Ein Mal in der Woche starten wir die Lifte bereits vor der Frühstücks­zeit. Das ver-

„ Für die Sendung starten wir unsere Lifte schon vor der Frühstücks­zeit.“

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