ORF will von Obertauern hoch hinaus
Das neue Frühstücks-TV startet in Obertauern. Die Sendung hat noch mehr Salzburg-Bezug.
OBERTAUERN. Ganz vorn steht die Leitkamera. Auf der rechten Seite wurde ein breiter Monitor montiert. Und ganz links thront eine Kaffeemaschine, die das Sendeformat betonen soll. Das jüngste ORF-Fernsehstudio sieht so aus, wie ein Fernsehstudio eben aussieht – jedoch nur von innen. Denn das neue TV-Studio hat vier Räder. Und es fährt. Für das Frühstücksfernsehen „Guten Morgen Österreich“hat der ORF einen Sattelzug in eine mobile TV-Zentrale umfunktioniert. Seit gestern, Montag, steht das zehn Meter lange Gefährt auf dem Gamsleitenparkplatz in Obertauern. Vom Skiort aus sendet der ORF am heutigen Dienstag zwischen 6 und 9 Uhr seine erste Früh-TVSendung.
Von Obertauern aus geht es am Mittwoch nach Werfen weiter. In dieser Woche folgen Grödig und Mattsee, bevor der RundfunkTross von Bundesland zu Bundesland wechselt. In 8,5 Jahren will der ORF aus jeder österreichischen Gemeinde zumindest ein Mal gesendet haben. Angeblich ein weltweit einzigartiges Projekt.
Das Format soll bodenständig sein: In den Sendungen wechseln sich Diskussionsrunden mit praktischen Tipps von Experten, einem „Kalenderblatt“und der Wettervorhersage ab. Zu jeder halben und vollen Stunde gibt es eine „Zeit im Bild“-Sendung.
Wieso startet der ORF in Ober- wenig zu tun. Aber immerhin habe ich Sport-Medien-Management studiert. Über das Pflichtpraktikum kam ich zum ORF. SN: Was braucht man, um sich so schnell nach oben zu arbeiten? Man braucht Unterstützer. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Aber man braucht auch Können und Fleiß. Neben dem Studium einen 30-Stun- tauern mit seinem neuen Format? Die Initiative sei vom Sender ausgegangen, sagt der Twenger Bürgermeister Friedrich Rigele. Erste Gespräche habe es aber bereits vor Monaten gegeben: „Bei einer Generalverbandssitzung im Lungau habe ich mit Roland Brunhofer über die Idee gesprochen.“Der Salzburger ORFLandesdirektor Brunhofer entwickelte das Konzept für das neue Frühformat.
Es gibt noch mehr SalzburgBezug bei der neuen Sendereihe. Im Wechselspiel mit Eva Pölzl wird der ehemalige ORF-Salz- den-Job zu stemmen war nicht immer einfach. SN: Haben Sie Angst, dass das neue Format scheitert? Ehrlich gesagt nicht. Sicher: Wir übernehmen das Steuer auf einem Schiff, das der ORF so noch nicht gefahren hat. Aber ich halte es so wie immer: Ich konzentriere mich auf meine Arbeit und haue mich rein – egal ob 200 oder 200.000 Menschen zuschauen. burg-Moderator Lukas Schweighofer durch die Sendungen führen. In der Salzburg-Woche steht ihm mit Nina Kraft eine weitere Landesstudio-Moderatorin zur Seite. Der 29-jährige Schweighofer hat sich bereits bei den Probeaufnahmen in Obertauern wohlgefühlt: „Salzburger Orte wissen schon, was Gastfreundlichkeit heißt“, sagt der gebürtige Steirer, den das Studium vor rund zehn Jahren nach Salzburg verschlagen hat. Seiner neuen Wahlheimat wird Schweighofer nun aber untreu: „Im Landesstudio kann ich durch den neuen Job nichts mehr machen.“
Für den Dreh in Obertauern hat der ORF den kompletten (und noch zusätzlich beschneiten) Gamsleitenparkplatz unter Beschlag genommen. Die Angst, dass die Dreharbeiten wegen des zeitgleichen Ostertouristenansturms zu Problemen führen könnten, hat sich nicht bewahrheitet. „Die 80 Autos, die hier Platz haben, kriegen wir leicht woanders unter“, beschreibt Friedrich Rigele. Und der Bürgermeister hat sich noch etwas einfallen lassen: „Ein Mal in der Woche starten wir die Lifte bereits vor der Frühstückszeit. Das ver-
„ Für die Sendung starten wir unsere Lifte schon vor der Frühstückszeit.“