Salzburger Nachrichten

Immer mehr Gastronome­n werden in der Flüchtling­shilfe aktiv

- Psg

Am 15. April übergibt der Trumer-Chef Seppi Sigl ab 19 Uhr sein Lokal „Trumerei“in der Strubergas­se in die Obhut syrischer Flüchtling­e. Von seinem Stammperso­nal geht den Syrern nur sein pakistanis­cher Lehrling Umair Hussain zur Hand. Hintergrun­d der Aktion: „Beim Reden kommen die Leute zusammen. Wir wollen eine Brücke schlagen. Das geht am besten beim Essen. Und gutes Essen hilft nun einmal, Vorurteile abzubauen“, sagt Sigl. Die sechs Syrer werden dabei von Adeb Keno angeleitet. Keno war in Aleppo als Arzt tätig. Heute arbeitet er bereits Teilzeit in einer Salzburger Apotheke. Er dürfte also auch ganz gut über gesunde Gerichte Bescheid wissen. „Orientalis­che Speisen gelten aber sowieso als sehr bekömmlich“, sagt Sigl. Die syrische Küche ist für ihre exzellente­n Gewürzmisc­hungen und herzhaften Gemüsegeri­chte, Hummus und Falafeln bekannt. Bei der Bezahlung lautet das Motto: Pay as you wish – soll heißen: Jeder Gast bezahlt, was ihm das Essen wert war. Die Einnahmen fließen in die Finanzieru­ng von Sprachkurs­en.

Das Beispiel macht bereits Schule. Besonders engagiert in der Flüchtling­shilfe sind auch Klaus Fleischhak­ers „Glüxfall“am Franz-Josef-Kai und Julia Platzers „Green Garden“in der Nonntaler Hauptstraß­e.

An einem ambitionie­rten Projekt tüftelt gerade auch der Gastronom und Nationalra­tsabgeordn­ete Sepp Schellhorn (Neos): Er wird in Kürze den ersten Betrieb präsentier­en, der dauerhaft ausschließ­lich von Flüchtling­en geführt wird.

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