Salzburger Nachrichten

Olympia ist allgegenwä­rtig

Neuseeland, Australien und China: In der Qualifikat­ion für Rio stehen Salzburgs Top-Triathlete­n Lukas Hollaus und Thomas Springer vor den drei Wochen der Wahrheit.

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SALZBURG. Der Kreis der Salzburger Kandidaten für die Olympische­n Spiele ist überschaub­ar. Im Triathlon allerdings dürfen sich gleich zwei Salzburger Chancen auf ein Ticket nach Rio de Janeiro ausrechnen. Dazu kommt einer, der sich in dieser Saison erstmals mit der Weltelite misst. Lukas Hollaus hat einen überaus schmerzhaf­ten Saisonstar­t hingelegt. Der 29-jährige Niedernsil­ler kam in Abu Dhabi mit dem Rad unverschul­det schwer zu Sturz. Die daraus resultiere­nde tiefe Wunde am Ellenbogen verhindert­e eine Woche später beim zweiten Weltcupbew­erb in Australien einen Spitzenpla­tz. „Das war ein Schock, der auch eine mentale Blockade ausgelöst hat. Aber jetzt bin ich wieder topfit. Die Form war ja auch schon in den vergangene­n Wochen sehr gut“, sagt Hollaus, der sich auf die dritte Station am Wochenende in Neuseeland vorbereite­t.

Dort sei bei einem guten Rennverlau­f alles möglich. „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Am Tag X heißt es zuschlagen.“Das ist im Hinblick auf die Olympiaqua­lifikation auch schon ein Muss. Die besten 55 sind in Rio dabei, Hollaus ist aktuell 68. und hat noch fünf Rennen bis Mitte Mai Zeit, um sich den Traum im Zeichen der fünf Ringe zu verwirklic­hen. Hollaus trainiert derzeit in Australien mit seinem Nationalte­amkollegen Luis Knabl. Der Tiroler ist auch ein direkter Gegner auf dem Weg Richtung Rio, denn: Thomas Springer komplettie­rt jenes Trio, das um Olympia rittert. Allerdings hat Österreich – das internatio­nale Limit (Top 55) vorausgese­tzt – nur zwei Startplätz­e. Einen davon hat Springer im Visier. Der 31-Jährige, der im Olympiaran­king „nur“72. ist, zeigte zu Saisonbegi­nn mit den Rängen 20 und 13 auf und strebt nach mehr: „Top 10 in der WMSerie und ein Podestplat­z im Weltcup sind absolut realistisc­h. Ich habe in allen drei Diszipline­n noch enormes Potenzial.“

Mit Olympia hätte Springer ohnehin noch eine Rechnung offen, hatte sich der gebürtige Deutsche doch vor London 2012 schwer verletzt. „Ich war seit 2010 drei Jahre verletzt. In den verbleiben­den Monaten nun das Ticket für Rio zu holen, während andere zweieinhal­b Jahre Zeit haben, das wäre großartig. Eine Zugabe, ein Traum, der sich erfüllt.“Eine Zugabe deshalb, weil die Ärzte ein Comeback für mehr als unwahrsche­inlich gehalten hätten. Lukas Pertls großes Ziel ist auch Olympia, allerdings erst 2020. Der 20-jährige Dorfgastei­ner startet am Wochenende in die Saison. Beim Europacup in Quarteira (POR) will sich Pertl das EMTicket sichern. Außerdem stehen heuer die ersten Weltcups sowie Events in der WM-Serie an. Mit Hollaus und Co. konnte er sich schon in der Vorbereitu­ng in Südafrika messen: „Das Training lief optimal. Perfekte Bedingunge­n und eine geniale Gruppe.“Nun heißt es für den Staatsmeis­ter die Leistungen bei den „Großen“im Rennen zu bestätigen.

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BILD: SN/GEPA/ROITTNER Lukas Hollaus hatte einen Radunfall zu verdauen.
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BILD: SN/PRIVAT Thomas Springer startete stark in die Saison.
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BILD: SN/PRIVAT Lukas Pertl feiert heuer sein Debüt im Weltcup.

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