Zell kämpft um Spitalsbetten
„Es gibt keine Phantombetten“, sagt Bürgermeister Peter Padourek.
SEE. Im Krankenhaus Zell am See sollen die für eine neurologische Abteilung vorgesehenen 30 Betten gestrichen werden. Das sieht der neue regionale Strukturplan Gesundheit vor. Der Grund für die Streichung: Laut Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) ist es nie gelungen, die neurologische Abteilung in Zell am See vollständig aufzubauen, unter anderem wegen Ärztemangels. Deshalb wurde von „Phantombetten“gesprochen, die nur auf dem Papier existierten.
Dagegen wehrt sich nun der Zeller Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende des Tauernklinikums Peter Padourek (ÖVP). Er sagt: „Es gibt keine Phantombetten. Die 30 Betten der Neurologie sind derzeit der Abteilung für Innere Medizin zugeordnet und werden von den Patienten dringend benötigt. Die Innere Medizin in Zell am See hat eine hohe Auslastung, und etwa ein Fünftel der Patienten in der Abteilung sind neurologische Krankheitsfälle. Dazu zählen zum Beispiel Schlaganfälle.“Das Krankenhaus Schwarzach könne gar nicht alle neurologischen Patienten aus Zell am See übernehmen. Zudem würden die 30 Bet- ten vor allem in der Skisaison auch von der Unfallchirurgie benötigt. „Die 30 Betten sind voll.“
Padourek kritisiert, dass mit dem Begriff „Phantombetten“die Arbeit in Zell am See niedergemacht werde. „Das klingt so, als würde hier nicht gearbeitet und als ob es keine Fälle gäbe. Wir sind in einer touristischen Region. Neben der Bevölkerung ha- ben wir jedes Jahr Millionen Gäste, die auch medizinisch versorgt werden müssen.“Das verstehe man in Wien und Salzburg offensichtlich nicht.
Laut Padourek wird man die Streichung von 30 Akutbetten nicht hinnehmen. Möglich sei nur der Abbau von 20 Betten, und zwar durch die geplante Zusammenlegung von Unfallchirurgie und Orthopädie.
Stöckl sieht das anders. Er sagt, im Verbund mit der Abteilung für Innere Medizin sollten weiter zehn Betten für die Neurologie genutzt werden. Das sei bereits gelebte Praxis und entscheidend für die Patienten. Stöckl spricht dabei aber im Gegensatz zu Padourek von zehn Betten, die zum Kontingent der Inneren Medizin zählen. Die 30 Betten, die wegfallen sollen, seien nie der Inneren Medizin zugeordnet gewesen, sondern der Neurologie, die nicht realisiert werden konnte, so Stöckl. „Die statistische Bettenzahl wird der Realität angepasst.“
„ Wir stimmen der Schließung von 30 Betten nicht zu.“