So schauen Sie bei Negativem aus
Das „Nicht-Gesicht“ist laut Forschern ein universell gültiger Ausdruck.
Stirnrunzeln, zusammengepresste Lippen und hochgezogenes Kinn – das sind laut einer Studie im Fachjournal „Cognition“die untrüglichen Zeichen dafür, dass unser Gegenüber etwas Negatives sagt. Dabei ist es egal, ob er oder sie Englisch, Spanisch, Mandarin oder Gebärdensprache spricht, wie die Ohio State University mitteilte.
Um nach Gesichtsausdrücken mit universeller Bedeutung zu suchen, setzten die Forschenden 158 Studierende vor eine Kamera und ließen sie Gespräche in ihrer Muttersprache mit jemandem hinter der Kamera führen. Die Gespräche fanden auf Englisch, Spanisch, Mandarin oder in amerikanischer Gebärdenspra- che statt. Die Wissenschafter suchten nach Gesichtsausdrücken, die als „grammatikalische Marker“fungieren, also die Bedeutung eines Satzes bestimmen. Ein solcher Marker ist zum Beispiel das Wort „nicht“im Satz „Ich gehe nicht zur Party“. Ohne das „nicht“ändert sich die Bedeutung des Satzes komplett. Um die gewünschten Reaktionen auszulösen, befragten die Wis- senschafter die Studierenden zu ihrer Meinung. Die Forscher durchforsteten die Aufnahmen anschließend mittels eines Algorithmus Bild für Bild, um Muskelbewegungen zu identifizieren, die bei allen Probanden gleichermaßen mit Verneinung beziehungsweise Ablehnung einhergingen. Das Resultat war eine Mimik, die sie das „Nicht-Gesicht“tauften. Dabei stellten sie auch fest, dass sich die Gesichtsmuskeln in der gleichen Frequenz zum „NichtGesicht“verziehen, in der wir auch sprechen. Wir nutzen den Gesichtsausdruck also instinktiv als Teil der Sprache. Die Wissenschafter konzentrierten sich bei ihrer Suche nach universeller Mimik auf negative Gefühle, weil sie sich dabei die höchsten Erfolgschancen versprachen.
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