Im großen Der erste Tag
Die ersten Flüchtlinge bezogen die umstrittene Unterkunft in Salzburg-Kasern. Die Bewohner freuen sich über ihr neues Heim, die Kritiker wollen es nicht betreten.
Khadim Zafari und seine Familie haben sich bereits eingelebt und ein kleines, improvisiertes Essen gekocht: Pommes und Äpfel. Seit sieben Monaten sei er schon in Österreich, sagt Zafari in gebrochenem Deutsch. Englisch spricht er fließend, sieben Jahre hat er für die Special Forces in Afghanistan gedolmetscht. „Aber im Quartier sprechen alle deutsch“, sagt er.
Bis jetzt war die sechsköpfige Familie von Khadim Zafari in verschiedene Quartiere in Salzburg aufgeteilt. In dem neuen Großquartier in Salzburg-Kasern können die Afghanen nun erstmals gemeinsam leben. Ähnlich geht es einer Familie aus Syrien, die ebenfalls zu den Ersten gehört, die das Quartier am Mittwoch bezogen, wie die Leiterin der Unterkunft, Eva Neußl-Duscher, sagt. „Die Eltern waren schon vorher in Österreich und haben ihre Kinder jetzt nachgeholt.“
Die ersten Stunden waren sehr intensiv für die 16 Angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Diakoniewerks, die den Einzug in das Großquartier betreuen. 89 neue Bewohner sind es am ersten Tag, in den kommenden vier Wochen soll es mit 246 Bewohnern voll werden. „Die Stimmung ist wie am ersten Tag eines Ferienlagers“, sagt die freiwillige Helferin Manuela. „Viele kennen sich aus anderen Quartieren, jetzt geht es darum, wer mit wem in ein Zimmer kommt.“Für die Flüchtlinge sei alles neu, da gebe es auch viele Unsicherheiten.
Die gibt es auch nach wie vor bei den Anrainern des Quartiers. Seit der Demonstration der Anrainerinitiative habe es keine Gespräche mehr zwischen der zuständigen Landesrätin Martina Berthold (Grüne) und den Anrainern gegeben, sagt der Sprecher der Initiative, Alfred Lugstein. Dabei sei nun sogar ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch: Man sei von der Forderung einer maximalen Belegung von 100 Personen abgewichen und habe