Das lila Klavier für Prince bleibt vorerst im Lager
Für seine letzte Tour hatte der Popstar in Österreich eine aufsehenerregende Erfindung bestellt.
Nur ein Klavier und ein Mikrofon: Mehr brauchte Prince für seine letzte Tour nicht. Die Hits seiner Karriere spielte er unter dem Motto „A Piano & A Microphone“reduziert und intim. Bei der Frage nach einem dafür geeigneten Instrument war der US-Popstar auf das kleine österreichische Unternehmen Alpha Pianos im niederösterreichischen Bezirk Tulln aufmerksam geworden. Den Prototypen eines neuen Hybridflügels, der erst im Herbst auf den Markt kommen soll, wollte er bei seinen bevorstehenden Europakonzerten spielen. Das Hybridklavier, das der ehemalige Bösendorfer-Mitarbeiter Mario Aiwasian entwickelt hat, soll digitale Technik mit dem Gefühl eines Konzertflügels vereinen. Andere Modelle des Herstellers fanden in der Vergangenheit bereits den Weg in die Sammlungen von Rockstars wie Lenny Kravitz oder Lady Gaga. Für Prince wurde der Prototyp des „Alpha Grand“passend zum Hit „Purple Rain“lila lackiert. Nun muss es im Lager stehen bleiben. Der überraschende Tod des Popstars im Alter von 57 Jahren hat auch Mario Aiwasian „zunächst einmal sprachlos“gemacht. „Wir waren sehr stolz, ein Instrument für ihn überhaupt machen zu dürfen“, sagt der Chef von Alpha Pianos der Austria Presseagentur. „Jetzt, wo die ganze Welt über sein Ableben berichtete und wir das Piano bei uns im Lager hatten, war das ein sehr komisches Gefühl. Irgendwie sind wir aber froh, noch ein Teil der Geschichte von Prince sein zu können.“Das „Alpha Grand“ist als größtes Klavier der Serie erst ab Herbst für 40.000 Euro erwerbbar. „Wir verwenden in den Alpha Pianos die originale Konzertflügelmechanik. Doch anstelle der Klaviersaiten haben wir einen Sensor entwickelt, der sich physikalisch wie eine Saite anfühlt: Er dehnt sich und misst auch die Anschlagstärke. Es ist der erste Sensor der Welt, der es ermöglicht, die originale Flügelmechanik zu verwenden. Von der Taste bis zum Hammerkopf.“Mit dem violetten Prototyp hat Aiwasian nun andere Pläne. Geht es nach seinem Wunsch, dann könnte er im Sinne des zu Lebzeiten stets wohltätigen Popstars versteigert werden.