Mit Selbsterkenntnis in die Zukunft
Das Unterbewusstsein beeinflusst unsere Pläne. Wer sich der eigenen Wünsche und Ängste bewusst ist, hat es leichter.
Vor 160 Jahren, am 6. Mai 1856, wurde Sigmund Freud geboren. Der Erfinder der Psychoanalyse zählt zu den ganz Großen der Geistesgeschichte. Freuds geniales Theoriegebäude ist – im Gegensatz zu weitverbreiteten Annahmen – nicht nur die Grundlage der tiefenpsychologischen Psychotherapie, sondern auch ein wichtiges philosophisches, sozialpsychologisches und soziologisches Konzept.
So gesehen hat die Psychoanalyse das moderne Menschen- und Weltbild maßgeblich beeinflusst. Denn durch Freud hat sich unser Blick auf Familie, Erziehung, Gesundheit, Krankheit, Sexualität, Religion, Kunst, Forschung, Macht, Moral und Politik radikal verändert. Nach Abschluss des Medizinstudiums in Wien begann Sigmund Freud seine wissenschaftliche Karriere als Neurowissenschafter, also mit Studien über das Nervensystem.
Ab 1885 interessierte er sich immer mehr für die psychischen und sozialen Konflikte der frühen Kindheit und besonders für die faulen Kompromisse zwischen unseren Bedürfnissen einerseits und den einengenden Forderungen der sozialen und gesellschaftlichen Mitwelt andererseits.
Die dabei geopferten Wünsche und Fantasien werden leider nicht einfach gelöscht, sondern steuern lebenslang unter der Oberfläche unseres Bewusstseins unser Denken, Fühlen und Handeln. Die von Freud erkannte Bedeutung des Unterbewusstseins wird durch die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung untermauert.
Gerade auch die Planung der Zukunft wird durch unsere unbewussten Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte und Minderwertigkeitsgefühle oder auch durch unsere ebenso wenig bewusste grandiose Selbstüberschätzung beeinflusst.
Nur eine fundierte Selbstreflexion ermöglicht die Analyse dieser unterbewusst wirkenden Psychodynamik. Diese von Sigmund Freud empfohlene Selbsterkenntnis wäre ein guter Weg in eine bessere Zukunft.