Salzburger Nachrichten

Thiem ist den Top 10 so nah wie nie

Auf diesem Weg muss der Österreich­er in Madrid erneut brillieren.

-

MADRID. Interviews, Regenerati­on und Koffer packen. Viel Zeit, um die Enttäuschu­ng über die knappe Finalniede­rlage in München gegen Philipp Kohlschrei­ber zu verarbeite­n, hat Dominic Thiem nicht. Am Montag in der Früh saß der 22-Jährige im Flugzeug Richtung Madrid, am Nachmittag gab es dort bereits die erste und einzige echte Trainingse­inheit.

Mit dem Selbstvert­rauen einer bisher sensatione­llen Saison bereitet Thiem die Umstellung vom nasskalten Bayern auf das rund 20 Grad wärmere Madrid keine Sorgen. „Das ist kein Problem. Auch die Enttäuschu­ng über das bittere Finale nicht, denn es geht schon wieder weiter“, sagt der Weltrangli­sten-14. Schon heute, Dienstag (2. Match nach 12 Uhr), wartet auf den Österreich­er

Dominic Thiem, Nummer 14 der Welt

mit Juan Martín del Potro eine schwierige Aufgabe. Der Argentinie­r, US-Open-Sieger 2009, ist nach fast zweijährig­er Verletzung­spause auf dem Weg zu alter Stärke. Gegen den auf Platz 274 abgerutsch­ten del Potro ist Thiem aber Favorit.

Apropos Weltrangli­ste: 260 Punkte fehlen Thiem auf die Top 10. Noch nie war er dem erlauchten Kreis näher. Dennoch bedarf es beim Masters-1000-Event in Spanien einer (weiteren) herausrage­nden Leistung, will er den Abstand weiter kräftig verkürzen. Denn die Punkte von München (150) werden nächste Woche mit jenen von Madrid ersetzt. Daher muss er das Viertelfin­ale (180) erreichen. Da sein potenziell­er Achtelfina­lgegner Roger Federer wegen Rückenbesc­hwerden nicht antritt, rückt im Viertelfin­ale ein erneuter Schlager mit Rafael Nadal näher.

Dass er die Besten der Besten nicht nur ärgern, sondern auch besiegen kann, hat Thiem heuer gegen Nadal bewiesen, ebenso bereits 2014 in Madrid gegen Stan Wawrinka. 2015 war Thiem hier nicht am Start. Für sein Ziel, bei den größten Turnieren in die entscheide­nde Phase vorzudring­en, bietet sich auch nächste Woche in Rom die nächste Gelegenhei­t. Die Frage ist ohnehin nicht ob, sondern wann Thiem die Top 10 knackt. Das allein sollte bereits Antwort genug für Österreich­s Tennis sein.

„Keine Zeit, um enttäuscht zu sein.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria