Was haben wir gelernt?
Vor 30 Jahren haben wir in Europa zu spüren bekommen, dass Kernenergie unkontrollierbar ist und immer ein erhebliches Risiko birgt. Die Belastungen für Nahrungsmittel, Tier- und Pflanzenwelt und natürlich vor allem für die Gesundheit waren damals trotz der Entfernung massiv. Das Ergebnis ist, dass in Europa nach wie vor AKW gebaut werden und die sogenannte Energiewende bereits als Unwort behandelt wird. Energiewende heißt, dass eine Umstellung auf erneuerbare Energie passieren muss. Das ist uns allen klar. Aber es soll ja nicht die Versorgungssicherheit weniger werden, somit muss zuerst ausgebaut werden, bevor anderes abgestellt werden kann. Ein solider Mix aus Sonne, Wasser, Wind und Biomasse wäre die Möglichkeit.
Jetzt das Unverständliche: Sämtliche Projekte im Bereich der erneuerbaren Energie werden von einzelnen Menschen, die solche Projekte persönlich und juristisch bekämpfen, immer mit dem Hintergrund „Nicht bei mir, gefällt nicht, da geht das nicht“abgelehnt. Das Windkraftprojekt Saurüssel im Bezirk Vöckla- bruck ist ein gutes Beispiel: Geplant sind in diesem intensiv genutzten Wirtschaftswald maximal zehn Windräder mit mindestens fünf Kilometern Abstand zu den Seen Attersee, Mondsee und Irrsee und mehr als einem Kilometer zu bewohnten Häusern. Dennoch wird hier argumentiert: „Brauchen wir nicht, es ist eh zu viel Strom am Markt“, „unwirtschaftlich“, „Zerstörung der Landschaft“usw. Ist das unsere Zukunft? Wir wissen, dass etwas passieren muss, „aber nicht bei uns, machen wir es woanders!“Einzelpersonen versuchen hier alles, um dieses Projekt zu verhindern.
Angst um Tourismus (in Wirklichkeit gibt es keine Region in Österreich, bei der der Tourismus durch Windräder leidet) und Zerstörung der Natur (weil man sie sieht?) werden zur Polarisierung herangezogen. Aber das Beste, um Menschen Angst zu machen, ist die Gesundheit! Mit dem Infraschall wird leicht Angst erzeugt, dass jeder Verkehr, Straßen, Autobahnen, Industrie, selbst Haushaltsgeräte (z. B. Kühlschränke) in unserer direkten Umgebung Infraschall erzeugen, wird dabei aber bewusst verschwiegen. Also was lernen wir aus Tschernobyl?
Sind jetzt Windräder, Wasserkraftwerke und Biomasseanlagen plötzlich gefährlicher als radioaktive Strahlung, nur weil manche sie nicht sehen, hören oder riechen wollen? Die regionale Bevölkerung steht meist mehrheitlich hinter solchen Projekten (z. B. Windpark Saurüssel), dennoch zählt anscheinend „wer lauter schreit, bekommt recht“. Wir müssen was tun, jammern, verhindern und 2050 die Schuld der Politik zu geben ist leider zu wenig! Christian Schachl 4881 Straß