Salzburger Nachrichten

Angriff auf unsere Demokratie

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Im Landtag wurde ein Dringlichk­eitsantrag von SPÖ-Abgeordnet­en behandelt, in dem es darum geht, auf die Bundesregi­erung und besonders den Bundeswirt­schaftsmin­ister einzuwirke­n, das CETA-Abkommen mit Kanada nicht zu unterstütz­en. Dabei ist CETA nur der Türöffner für das weit folgenreic­here Handelsabk­ommen TTIP mit den USA. Es gab keinen Vertreter im Landesparl­ament, der nicht diese Linie vertreten hätte.

Schon im vergangene­n Jahr hat sich unser Herr Erzbischof Dr. Franz Lackner sehr deutlich gegen diese Abkommen ausgesproc­hen, u. a. weil er darin eine Bedrohung unserer traditione­ll kleinbäuer­lichen Lebens- und Arbeitsfor­men und der Qualität unserer Nahrung sieht. Noch nie hat es internatio­nale Abkommen gegeben, die von der Öffentlich­keit in Europa so deutlich abgelehnt wurden. Außer ein paar Politikern (mit den großen Konzernen im Hintergrun­d) will niemand diese Abkommen, die uns für immer knebeln, nicht mehr rückgängig zu machen sind und schweren Schaden für die klein- und mittelstän­dische Wirtschaft in unserem Land bedeuten.

Wenn man die Vertragste­xte liest, kann man kaum glauben, mit welcher Dreistigke­it unsere hart erkämpften Rechte und Standards geopfert werden. Noch nie hat es seit dem Krieg einen solchen Angriff auf die zentralen Instanzen unserer Demokratie gegeben. Daneben sind Flüchtling­soder Eurokrise, Nahost oder die Frage, wer österreich­ischer Bundespräs­ident wird, fast nebensächl­ich – hier wird über die Macht multinatio­naler Konzerne über unser ganz konkretes Leben in der langfristi­gen Zukunft entschiede­n. Es kann nicht sein, dass wir das einfach so zulassen! Dipl. Theol., Dipl. SozPäd. Heiner Sternemann 5020 Salzburg

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