Gestaltungsbeirat für strittige Projekte kommt
335 Unterschriften wurden in Mattsee gegen das umstrittene Wohnbauprojekt Goriweg gesammelt. Am Montagabend wurde in der Gemeindevertretung über den Entwurf für den Bebauungsplan abgestimmt. Bereits im Vorfeld betonte Bgm. René Kuel (ÖVP), dass der Bauwerber, die Firma Leitgöb, Abstriche machen müsse: „Die maximale Höhe des Dachgeschoßes wurde im Bebauungsplan reduziert.“Auch die Geschoßflächenzahl werde gesenkt – auf 0,33 statt 0,37.
Außerdem betonte Kuel, dass er vorschlagen werde, in seiner Eigenschaft als Baubehörde erster Instanz bei strittigen Projekten fix den Gestaltungsbeirat des Bezirks einzubinden. Kuel: „Ich werde dazu vom Raumordnungsausschuss ein Konzept ausarbeiten lassen.“Speziell bei Bauprojekten, die eine gewisse Zahl an Wohnungen oder ein gewisses Bauvolumen überschreiten würden und/oder in sensibler Lage in puncto Ortsbild geplant seien, solle der Beirat automatisch einberufen werden, sagt Kuel. „Wenn ein Fall heikel ist, kann ich den Beirat auch bei kleineren Projekten konsultieren.“Kuel betont, dass dies bereits in der Vergangenheit gemacht worden sei. Seine Erwartung: „Der Beirat kann Projekte unabhängig und mit neutraler Sicht von außen begutachten. Anrainer haben immer Eigeninteressen.“Kuel geht davon aus, dass sein Vorschlag auf breite Zustimmung stoßen wird: „Auch viele Gemeindevertreter werden froh sein, wenn es bei kritischen Projekten eine zweite fachliche Meinung gibt, neben jener des Ortsplaners.“Kuel ist wichtig, dass der Beirat binnen zwei Monaten entscheidet. Die Kosten dafür werde anfangs die Gemeinde tragen müssen. „Bei größeren Projekten werden wir aber in Zukunft die Projektwerber zur Kasse bitten, wenn das vorher auch an sie kommuniziert wird.“