Gewaltserie von Bosnier „erinnert an Actionfilm“
Andre Starlinger, Vorsitzender Richter eines Berufungssenats am Oberlandesgericht Linz, sagte es am Montag am Salzburger Landesgericht klar und deutlich, warum für einen 27-jährigen, schwer vorbestraften Seriengewalttäter die erstinstanzlich verhängte Haftstrafe nicht reduziert werden könne: „Bei Ihrer Geneigtheit, immer wieder zuzudreschen, sind die zwei Jahre Gefängnis keineswegs zu hoch. Hier kann es nur unbedingte Haft geben. Das Urteil ist rechtskräftig.“
Der 27-jährige, in Hallein lebende Bosnier war im Februar in Salzburg wegen einer ganzen Reihe von Straftaten verurteilt worden. Obwohl schon sieben Mal wegen Gewalttaten vorbestraft und früher schon zwei Mal in Haft, hatte er 2015 mehrere Personen aus nichtigem Grund teils brutal verprügelt. Im Februar 2015 schlug er etwa vor einer Walser Disco so brutal auf einen Burschen ein, dass dieser einen doppelten Kieferbruch erlitt. Und am 31. Mai beging er gleich sechs Delikte. So zwang er – mit seinem Auto auf der A1 unterwegs – im Lieferinger Tunnel (!) einen anderen Lenker zu einer Vollbremsung, indem er sein Auto quer stellte. Dann verfolgte er mit Komplizen den geschockten Lenker – das Trio verprügelte den Mann brutal.
Der Angeklagte, der gegen die Strafhöhe berufen hatte, meinte am Montag, „dass alles nur im Rausch passiert ist. Ich hatte ein Blackout“. Der Vorsitzende hielt ihm entgegen: „Sie rasten immer wieder aus, wenn Sie betrunken sind. Sie wissen seit Jahren, wie Sie im Rausch reagieren.“Nachsatz Starlingers: „Was da am 31. Mai passierte, erinnert an einen Actionfilm – wenn das alles nicht so traurig wäre.“Brisant: Auch zum Erstaunen des Gerichts bekam der Bosnier eigenen Angaben nach bisher noch nie Probleme mit der Fremdenbehörde. Starlinger: „Was Sie da betreiben, kann zur Ausweisung führen.“