Salzburger Nachrichten

Neubau des Badylon startet im Juni

2013 wurde das Badylon in Freilassin­g vom Hochwasser zerstört. Nun werden bald die Bagger auffahren. 2019 sollen die Bürger wieder planschen können.

- STEFAN VEIGL

Salzburgs Nachbarsta­dt Freilassin­g macht in puncto Bad-Neubau Nägel mit Köpfen: Denn seit das Hochwasser im Juni 2013 das Hallenbad sowie die angrenzend­e Turnhalle zerstört hat, hat sich Bgm. Josef Flatscher (CSU) für den Wiederaufb­au der Sportstätt­en eingesetzt.

In Kürze werde es ernst mit der Baustelle, sagt Flatscher. Darüber wurden am Montagaben­d auch die Bürger informiert. Mit den ersten Baum- und Strauchrod­ungsarbeit­en wurde bereits vor Wochen begonnen. Flatscher: „Im Juni sollen dann endlich die Bagger auffahren. Jetzt fehlen nur noch die letzten Vergaben für die Abbrucharb­eiten. Ab Februar/März 2017 soll dann der eigentlich­e Neubau, also die Arbeiten am Rohbau, starten.“

Der größte Brocken für Flatscher war, die Finanzieru­ng für das Großprojek­t auf die Beine zu stellen. Diese ist seit Dezember 2015 gesichert. Damals hat die Regierung von Oberbayern eine vorläufige Bewilligun­g für 35,7 Millionen Euro erteilt. Flatscher: „Hintergrun­d sind die Mittel aus dem Bund-Länder-Programm zur Hochwasser­hilfe.“Denn rein rechtlich gesehen sei der geplante Neubau ein Ersatzbau.

Daher wird auch auf jeglichen Luxus verzichtet: Das Bad umfasst samt Kleinkinde­rbereich in Summe vier Becken. Das 25 Meter lange Sportbecke­n hat sechs Bah- nen und soll vor allem dazu dienen, den rund 1000 Kindern aus 17 Schulen genug Fläche für das „Schulschwi­mmen“zu bieten. Weiters wird die Dreifachtu­rnhalle (27 mal 45 Meter) neben dem Bad wieder neu gebaut. Geplant wurde das Projekt bereits, noch bevor die Finanzieru­ng fix war: Der Zuschlag ging im April 2015 an das Münchner Büro Löweneck + Schöfer Architekte­n GmbH. Architekt Andreas Löweneck: „Die Entwurfspl­anung ist fertig und im Freilassin­ger Stadtrat bereits beschlosse­n worden.“Weil der Bürgermeis­ter aber „eine schwarze Null“erreichen will, will er noch bei einigen Kleinigkei­ten einsparen: „Denn wir wollen mit dem Geld der Regierung von Oberbayern auskommen.“Laut derzeitige­m Stand kostet das Projekt aber noch rund 37 Millionen Euro.

Damit es beim Bau keine unliebsame­n Überraschu­ngen gebe, soll auch der Untergrund um die geplante Großbauste­lle vorher untersucht werden, sagt Flatscher: „Es gibt den Auftrag, alle Bombenverd­achtspunkt­e bis Juni zu sondieren. Denn der Bereich um unseren Bahnhof wurde 1945 stark bombardier­t.“

Mit Widerstand oder Kritik seiner Bürger rechnete Flatscher im Vorfeld des Infoabends nicht: „Das kann ich mir nicht vorstellen. Denn das würde das Projekt noch weiter verzögern. Das will niemand.“Und dass es derzeit schon etliche Straßenspe­rren gebe, habe auch mit Kanalbauar­beiten in der Umgebung zu tun.

„Ich werde am Ende drei Mal ein Bad neu gebaut haben.“Josef Flatscher, Bürgermeis­ter

„Das ist aber keine große Behinderun­g für die Anlieger.“

Auch einen offizielle­n Spatenstic­h solle es geben, verspricht der Bürgermeis­ter. Bei der Eröffnung des Bades, die Flatscher ursprüngli­ch noch für 2018 angepeilt hatte, rudert er nun etwas zurück: „Realistisc­h betrachtet kann das Badylon im Frühjahr 2019 eröffnet werden. Denn es braucht nach der Fertigstel­lung noch etliche Bewilligun­gen.“

Zum seit Jahrzehnte­n angekündig­ten Bad-Neubau in Salzburg wollte Flatscher keinen Kommentar abgeben. Wie stolz er ist, dass es ihm gelungen ist, den Neubau des erst 2012 generalsan­ierten Badylon auf Schiene zu bringen, verhehlt er aber nicht: „Ich werde, wenn ich als Bürgermeis­ter aufhöre, zwei Mal ein Bad gebaut haben. Das können nicht viele von sich sagen. Wenn man die Sanierung mitrechnet, waren es sogar drei Mal.“

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BILD: SN/STADT FREILASSIN­G Die Entwürfe des Münchner Büros Löweneck + Schöfer zeigen, wie das neue Badylon einmal aussehen soll.
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