Neubau des Badylon startet im Juni
2013 wurde das Badylon in Freilassing vom Hochwasser zerstört. Nun werden bald die Bagger auffahren. 2019 sollen die Bürger wieder planschen können.
Salzburgs Nachbarstadt Freilassing macht in puncto Bad-Neubau Nägel mit Köpfen: Denn seit das Hochwasser im Juni 2013 das Hallenbad sowie die angrenzende Turnhalle zerstört hat, hat sich Bgm. Josef Flatscher (CSU) für den Wiederaufbau der Sportstätten eingesetzt.
In Kürze werde es ernst mit der Baustelle, sagt Flatscher. Darüber wurden am Montagabend auch die Bürger informiert. Mit den ersten Baum- und Strauchrodungsarbeiten wurde bereits vor Wochen begonnen. Flatscher: „Im Juni sollen dann endlich die Bagger auffahren. Jetzt fehlen nur noch die letzten Vergaben für die Abbrucharbeiten. Ab Februar/März 2017 soll dann der eigentliche Neubau, also die Arbeiten am Rohbau, starten.“
Der größte Brocken für Flatscher war, die Finanzierung für das Großprojekt auf die Beine zu stellen. Diese ist seit Dezember 2015 gesichert. Damals hat die Regierung von Oberbayern eine vorläufige Bewilligung für 35,7 Millionen Euro erteilt. Flatscher: „Hintergrund sind die Mittel aus dem Bund-Länder-Programm zur Hochwasserhilfe.“Denn rein rechtlich gesehen sei der geplante Neubau ein Ersatzbau.
Daher wird auch auf jeglichen Luxus verzichtet: Das Bad umfasst samt Kleinkinderbereich in Summe vier Becken. Das 25 Meter lange Sportbecken hat sechs Bah- nen und soll vor allem dazu dienen, den rund 1000 Kindern aus 17 Schulen genug Fläche für das „Schulschwimmen“zu bieten. Weiters wird die Dreifachturnhalle (27 mal 45 Meter) neben dem Bad wieder neu gebaut. Geplant wurde das Projekt bereits, noch bevor die Finanzierung fix war: Der Zuschlag ging im April 2015 an das Münchner Büro Löweneck + Schöfer Architekten GmbH. Architekt Andreas Löweneck: „Die Entwurfsplanung ist fertig und im Freilassinger Stadtrat bereits beschlossen worden.“Weil der Bürgermeister aber „eine schwarze Null“erreichen will, will er noch bei einigen Kleinigkeiten einsparen: „Denn wir wollen mit dem Geld der Regierung von Oberbayern auskommen.“Laut derzeitigem Stand kostet das Projekt aber noch rund 37 Millionen Euro.
Damit es beim Bau keine unliebsamen Überraschungen gebe, soll auch der Untergrund um die geplante Großbaustelle vorher untersucht werden, sagt Flatscher: „Es gibt den Auftrag, alle Bombenverdachtspunkte bis Juni zu sondieren. Denn der Bereich um unseren Bahnhof wurde 1945 stark bombardiert.“
Mit Widerstand oder Kritik seiner Bürger rechnete Flatscher im Vorfeld des Infoabends nicht: „Das kann ich mir nicht vorstellen. Denn das würde das Projekt noch weiter verzögern. Das will niemand.“Und dass es derzeit schon etliche Straßensperren gebe, habe auch mit Kanalbauarbeiten in der Umgebung zu tun.
„Ich werde am Ende drei Mal ein Bad neu gebaut haben.“Josef Flatscher, Bürgermeister
„Das ist aber keine große Behinderung für die Anlieger.“
Auch einen offiziellen Spatenstich solle es geben, verspricht der Bürgermeister. Bei der Eröffnung des Bades, die Flatscher ursprünglich noch für 2018 angepeilt hatte, rudert er nun etwas zurück: „Realistisch betrachtet kann das Badylon im Frühjahr 2019 eröffnet werden. Denn es braucht nach der Fertigstellung noch etliche Bewilligungen.“
Zum seit Jahrzehnten angekündigten Bad-Neubau in Salzburg wollte Flatscher keinen Kommentar abgeben. Wie stolz er ist, dass es ihm gelungen ist, den Neubau des erst 2012 generalsanierten Badylon auf Schiene zu bringen, verhehlt er aber nicht: „Ich werde, wenn ich als Bürgermeister aufhöre, zwei Mal ein Bad gebaut haben. Das können nicht viele von sich sagen. Wenn man die Sanierung mitrechnet, waren es sogar drei Mal.“