Salzburger Nachrichten

Buchinger hat Gold im Visier

Als amtierende Titelverte­idigerin reist Salzburgs Sportlerin des Jahres Alisa Buchinger zur Karate-EM nach Montpellie­r. Auch Thomas Kaserer und Stefan Pokorny gelten als Favoriten auf Medaillen.

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Erst kürzlich aus dem Trainingsl­ager von Gran Canaria zurückgeke­hrt, geht es für Salzburgs Karateka rund um die Salzburger Sportlerin des Jahres Alisa Buchinger schon zum nächsten Highlight des Karate-Jahres. Am kommenden Donnerstag startet im französisc­hen Montpellie­r die Karate-Europameis­terschaft.

Schon am ersten Wettkampft­ag ist das gesamte Salzburger Team im Einsatz. Buchinger gilt allen voran aus heimischer Sicht als Medaillenk­andidatin. Angesichts ihrer derzeitige­n Form wäre alles andere als eine Medaille für die amtierende Europameis­terin in der Gewichtskl­asse bis 68 Kilogramm eine große Überraschu­ng. „Natürlich fährt man zu einer EM, um eine Medaille zu holen. Aber im Karate kann es sehr schnell gehen. Eine Titelverte­idigung ist noch nicht vielen Sportlern geglückt. Wir werden sehen, wie es am Ende der Woche klappt“, übt sich Buchinger im Tiefstapel­n. Dieses Jahr hat sich die HSZ-Soldatin bei keinem ihrer Antritte mit weniger als einer Bronzemeda­ille zufriedeng­eben müssen. Die vor zwei Wochen erkämpfte Goldmedail­le im Heimturnie­r in Salzburg sollte der Shotokan-Kämpferin zusätzlich­es Selbstvert­rauen geben.

Ebenfalls gestärkt und voller Zuversicht kehrten Buchingers Vereinskol­legen Thomas Kaserer und Stefan Pokorny aus dem Süden zurück. „Das Trainingsl­ager war super. Wir konnten uns gut vorbereite­n und hatten gemeinsam Spaß. Und in der Sonne liegen, während man auf dem Handy die Schneebild­er von zu Hause sieht, hat auch etwas“, erzählt Kaserer, der den internen Kampf gegen Pokorny um den Startplatz in der Gewichtskl­asse bis 67 Kilogramm für sich entschiede­n hatte. Einen großen Nachteil sieht Pokorny darin jedoch nicht. „Ich kann auch in der Klasse bis 75 kg vorn mitkämpfen, da ist alles möglich“, strotzt der Ninja-Turtles-Fan vor Selbstvert­rauen. Bei der WM 2012 erreichte er in derselben Klasse den fünften Rang. Nathalie und Julia Reiter ergänzen die Salzburger Delegation. Beiden ist mit etwas Losglück ein Weiterkomm­en zuzutrauen.

Neben der guten Laune und den sonnengebr­äunten Körpern der Athleten gibt es ein weiteres gutes Omen für das Quintett: Karate-Guru Manfred Eppenschwa­ndtner beging bei der Premier League in Salzburg noch den Fauxpas, bei den Medaillene­ntscheidun­gen nicht wie vorgeschri­eben im Anzug zu erscheinen, und wurde für seine Jogginghos­en-Sakko-Kombinatio­n prompt gerügt. „Für die Finalkämpf­e in Frankreich ist der Anzug aber schon eingepackt“, sagt Eppenschwa­ndtner schmunzeln­d. Eine Medaille seiner Schützling­e ist der bescheiden­e Wunsch des Trainers. Angesichts der aktuellen Erfolge wird er sich wohl öfter als nur ein Mal in das ungeliebte Kleidungss­tück zwängen müssen.

„Eine Medaille wäre toll, aber im Karate kann sehr schnell etwas passieren.“Alisa Buchinger, Karateka

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BILD: SN/GEPA Buchinger möchte ihren Titel in Frankreich verteidige­n.

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