Der Druck auf Fiat wächst
Deutsche Regierung schaltet im Abgasskandal italienische Behörden ein.
Wegen auffälliger Abgaswerte bei Modellen von Fiat schaltet das deutsche Verkehrsministerium jetzt die italienischen Behörden für weitere Konsequenzen ein. Das KraftfahrtBundesamt (KBA) habe Messergebnisse zu Fiat-Fahrzeugen den zuständigen italienischen Typzulassungsbehörden und der EU-Kommission übermittelt, bestätigte ein Ministeriumssprecher am Sonntag. Die italienischen Behörden seien aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen.
Konkret geht es um den Ende April bekannt gewordenen Verdacht, dass die Abgasreinigung bei einigen Fiat-Modellen nach einer bestimmten Zeit automatisch heruntergeregelt wird. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“bestätigte sich in mehreren Prüfungen des KBA, dass dies jeweils nach 22 Minuten geschehe – Abgastests dauern im Schnitt 20 Minuten. Damit sei „ein hinreichender Nachweis einer unzulässigen Abschalteinrichtung“erbracht, heiße es in einem Bericht des KBA.
Einen Termin mit der von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eingesetzten Untersuchungskommission zum Abgasskandal hatte Fiat am vergangenen Donnerstag kurzfristig platzen lassen.
Im Fall VW hat ein Gericht nun erstmals einen Autohändler dazu verpflichtet, das manipulierte Fahrzeug zurückzunehmen und den Kaufpreis zu erstatten. Das Urteil des Landgerichts München sei am vergangenen Dienstag ergangen, wie „Stern TV“berichtete. Es handle sich um einen Seat, dessen Motor mit der Betrugssoftware ausgestattet worden sei. Volkswagen bestätigte am Wochenende das Urteil. Der Händler werde in Absprache mit dem Konzern Berufung einlegen, hieß es. Bisher hatten in Deutschland acht unterschiedliche Landgerichte die Klagen der Autobesitzer abgewiesen.